Identifikation |
Signatur: | I 682 |
Benutzungsort: | Merseburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Hinweis: | Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. |
Titel: | VEB Karosseriewerk Halle (Saale) |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1911 - 1947, 1964 - 1997 |
Laufmeter: | 1.90 |
Findhilfsmittel: | Ablieferungsverzeichnis |
Registraturbildner: | Durch Zusammenlegung der ehemaligen Privatfirmen Kathe & Co., Fahrzeug- und Karosseriebau (gegr. 1883, Halle-Diemitz) und Otto Kühn, Fabrik für Kraftfahrzeuge (gegr., Merseburger Straße) entstand 1950 der VEB Karosseriewerk Halle. Bis 1959 war dieser dem Ministerium für Maschinenbau, HV Automobil- und Traktorenbau der DDR unterstellt, danach bis 1977 der VVB Automobilbau. Anfangs führten beide Betriebsteile ihre ursprünglichen Produktionsfelder unverändert weiter, doch spezialisierte sich der VEB ab 1950 auf die Serienherstellung von Karosserien, im Betriebsteil 1 (Merseburger Straße) für Pkw-Kombi-Fahrzeuge (Horch H3A, Framo V 901) und im Betriebsteil 2 (Halle-Diemitz) für LKW- und Traktorenaufbauten (Schlepperkabinen, Fahrerhäuser, Spezialaufbauten für GAS/UdSSR). 1953 begann die Zusammenarbeit des VEB Karosseriewerk Halle mit dem VEB Automobilwerke Eisenach, in dessen Folge sich die Kombikarosserie- und Karosserieersatzteilproduktion für die Pkw-Typen IFA-F9 und EMW 340 von Eisenach zum Betriebsteil 1 nach Halle verlagerte. Die dortige Konstruktions- und Produktentwicklungsabteilung entwickelte überwiegend Finalprodukte im Bereich Karosseriesondervarianten für das AMW Eisenach, wie Wartburg 311/9 Kombi, Kranken- und Polizeiwagen. Mit der Entwicklung des Pkw-Typs Wartburg Tourist 353/9 führte man dort ab Mitte der 1960er Jahre glasfaserverstärktes ungesättigtes Polyester (GUP) im Automobilkarosseriebau ein. Für LKW-Aufbauten wurde neuartige Konstruktionen aus Alurahmen und Wabenplatten entwickelt, die ursprünglich im Flugzeugbau Verwendung fanden.
Im Betriebsteil 2 (Diemitz) wurden zwischen 1949 und 1990 für das Roburwerk Zittau überwiegend LKW-Aufbauten (Phänomen-Kastenwagen, Robur LO 2500) produziert, inkl. Endmontage und Innenausbau. Hergestellt wurden ebenso Frontlenker-Omnibusse und Mehrzweck-Kastenwagen sowie nach Bedarf Karosserie-Sonderanfertigungen. Für die Nationale Volksarmee (NVA) stellte man dort u. a. Werkstattwagen, Planen- und leichtabnehmbare Kofferaufbauten (LAK) für Robur, W50, L60 und KRAL her. Bedarfsgüter lieferten die Werksteile in Form von Schalensesseln, Fondsablagen für Wartburg, Herdrollkästen, Kohlenzangen und Kohleschütten.
Anfang der 1960er Jahre wurde dem VEB Karosseriewerk Halle der VEB Karosseriewerk Aschersleben als Betriebsteil 3, später noch die VEB Karosseriewerke Meerane und Erfurt sowie der VEB Multicar Köthen angeschlossen. Ab 1965 gehörten die Karosseriewerke Halle, Aschersleben, Meerane, Erfurt und Dresden zum VEB IFA-Karosseriewerk Dresden.
Umstrukturierungen in der Wirtschaft der DDR führten 1969 zum Zusammenschluss der Betriebe für Spezialaufbauten und der anhängerproduzierenden Betriebe im Kombinat Spezialaufbauten und Anhänger. Per 1.1.1978 kam es zur Gründung des Kombinates Spezialaufbauten und Anhänger „Ernst Grube“ Werdau, dem der VEB Karosseriewerk Halle bis Ende 1983 angehörte. Zeitgleich produzierte der VEB für das Kombinat Nutzkraftwagen IFA Ludwigsfelde (NKW).
Zum 1.1.1984 wechselte der VEB zum Kombinat Personenkraftwagen Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), das 1989 aufgelöst wurde. Die Treuhandanstalt übernahm danach die Verwaltung des VEB Karosseriewerk Halle. Der Betrieb wurde abgewickelt und wagte in der Nachwendezeit einen Neuanfang als Karosseriewerk Halle GmbH. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führten schließlich zur Liquidation und Auflösung der Firma per 20. März 1991. |
Bestandsinformationen: | 2014, 2015 und 2021 übergab die Fa. Rhenus Office Systems Großbeeren dem Landsarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg, ca. 1,9 lfm durch Abgabelisten erfasstes Schriftgut des ehemaligen VEB Karosseriewerk Halle. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=2090654 |
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