08.01.06.02.02. Kreis-, Stadt- und Stadtbezirksleitungen, 1945-1990 (Tektonikgruppe (Endstufe))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:08.01.06.02.02.

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Kreis-, Stadt- und Stadtbezirksleitungen
Registraturbildner:Dem staatlichen Verwaltungsaufbau folgend war die SED unterhalb der Landes- bzw. Bezirksebene in Kreisparteiorganisationen gegliedert. An der Spitze der Kreisparteiorganisationen standen die auf den Kreisdelegiertenkonferenzen gewählten SED-Kreisleitungen, die ab den 60er Jahren in der Regel aus 60 bis 65 Mitgliedern bestanden. Sie unterstanden den SED-Bezirksleitungen und leiteten ihrerseits die Arbeit der Grundorganisationen des Kreises an. Auf der Grundlage von Instruktionen und der Kaderplanung des Zentralkomitees der SED und der Bezirksleitungen wählten sie die Sekretariate und deren Mitglieder. Den Sekretariaten gehörten in den 70er und 80er Jahren in hauptamtlicher Funktion jeweils der 1. und 2. Sekretär, der Sekretär für Wirtschaftspolitik, der Sekretär für Agitation und Propaganda und der Vorsitzende der Kreisparteikontrollkommission an, in Landkreisen zumeist auch der Sekretär für Landwirtschaft. Der 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung, der Vorsitzende des FDGB-Kreisvorstandes und der Vorsitzende des Rates des Kreises bzw. der Stadtbezirke (in Bezirksstädten) kamen als ehrenamtliche Sekretäre hinzu. Ab 1951 wurden zur besseren Einflussnahme der Partei auf wichtige Wirtschaftsbereiche zusätzlich funktionale Kreisleitungen gegründet, die sich am Produktionsprinzip orientierten. Zu den ersten Industriekreisleitungen gehörten die des VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“, der Buna-Werke und des Mansfeld-Kombinates. 1969 kam der VEB Kombinat Chemische Werke Bitterfeld dazu. 1989 befanden sich vier der insgesamt acht SED-Industriekreisleitungen der SED im Bezirk Halle. Vergleichbare Organisationsformen gab es an den wichtigsten Universitäten. An der MLU in Halle fungierte eine sogenannte Zentrale Universitätsparteileitung.
Die Kreisparteiorganisationen gliederten sich in die gewählten Mitglieder und Kandidaten der Leitungsorgane sowie in die durch die hauptamtlichen Mitarbeiter gebildeten Apparate. Insgesamt existierten im Bezirk Halle 30 Kreisleitungen (20 Land- und der 3 Stadtkreise, 4 Industriekreisleitungen sowie 3 halleschen Stadtbezirksleitungen). Sie beschäftigten im Jahr 1986 965 hauptamtliche Mitarbeiter. Die Hauptaufgabe der Kreisleitungen bestand in der Erfüllung und Umsetzung der von Zentralkomitee, Politbüro und den Bezirksleitungen erlassenen Beschlüsse und Direktiven. Eine weitere Aufgabe bestand im Kontakt zu innerhalb der Kreisparteiorganisationen bestehenden Grundorganisationen. Hierzu gehörte das Abhalten von Sekretariatssitzungen in Betrieben, die Teilnahme von Parteisekretären wichtiger Grundorganisationen an Sekretariatssitzungen, vor allem aber die Behandlung ihrer Berichte
 

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