I 420 VEB Zementanlagenbau Dessau (ZAB), 1925 (ca.)-2013 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 420
Benutzungsort:Dessau
Benutzbarkeit:eingeschränkt benutzbar

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:VEB Zementanlagenbau Dessau (ZAB)
Laufzeit/Datum (detailliert):ca. 1925 - 2013
Laufmeter:67.00
Findhilfsmittel:Findkartei, Abgabeliste als Findbuch
Registraturbildner:1945 wurden durch die Luftangriffe auf Dessau die Betriebsanlagen an der Brauereistraße der vorherigen Maschinenfabrik Gebr. Polysius AG Dessau zu 85 % zerstört. Noch 1945 erfolgte die Enteignung der Firma nach dem Potsdamer Abkommen und die Zuordnung zur Sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG). Per 17.05.1945 verfügte die amerikanische Militärregierung die Weiterführung des Unternehmens. Nach Befehl 208 zur Liquidation und Übergabe an eine SAG erfolgte dies zum 01.10.1945 unter dem Firmennamen "Polysius" Dessau SAG für Maschinenbau. Als SAG wurde der Betrieb wieder aufgebaut und leistete in erster Linie Reparationsleistungen an die UdSSR. Der Betrieb war dem Ministerium für Schwermaschinen- und Anlagenbau der VVB Bau-, Baustoff- und Keramikmaschinen unterstellt. Fast zeitgleich, 1946, wurde von ehemaligen Mitarbeitern in Neubeckum (westliche Besatzungszone) die Westpol Ingenieurbüro GmbH gegründet (später Polysius GmbH, später Krupp-Polysius AG).
1947 wurde der ehemalige Junkers-Stahlbau auf dem Nachbargelände zugeordnet. Ein neues Verwaltungsgebäude wurde erbaut und aus der ehemaligen Villa Polysius wurde das Klubhaus "Maxim Gorki". Hinzu kamen zwei Kindergärten, eine Kinderkrippe, ein Ferienlager für die Kinder und ein Ferienheim in Olbernhau.
Ab 1. Januar 1954 wurde aus dem SAG-Betrieb der VEB Maschinenfabrik Polysius und ab 1. September 1957 erfolgte die Umbenennung in VEB Zementanlagenbau Dessau (ZAB).
Per 1. Oktober 1955 wurde das Institut für Zement (IfZ) als Forschungseinrichtung dem Betrieb angeschlossen. Für die bautechnischen Planungen der Großprojekte arbeitete man eng mit dem VEB Industrieprojektierung Dessau (seit 1952 in Dessau ansässig) zusammen. Mit dem 30. Juni 1969 wurde der ZAB Dessau dem Schwermaschinenkombinat "Ernst Thälmann" (SKET) Magdeburg als Kombinatsbetrieb zugeordnet.
Der Export kompletter Anlagen zur Herstellung von Zement im Naß- und Halbtrockenverfahren erfolgte sowohl national als auch international in großem Maßstab.
Zwischen 1960 und 1990 wurden 345 Produktionslinien für Zement und andere Bausteoffe hergestellt. Zum Teil für die Betreuung der Anlagen in den Heimatländern, wurden im ZAB Arbeiter aus Kuba, Angola, Syrien, Äthiopien, Mocambique, Polen und Vietnam ausgebildet. Die Belegschaft wuchs zeitweise bis auf 4000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an. In der betriebseigenen Sporthalle fanden internationale Wettkämpfe statt.
Im Zuge der politischen Wende 1989 wurde der ZAB im Juni 1990 als Kapitalgesellschaft (GmbH) mit der Treuhandanstalt als Gesellschafterin umgewandelt. Am 26. September 1990 wurde die Zementanlagen und Maschinenbau GmbH Dessau gegründet. Zum 28. März 1991 folgte die Gründung des Tochterunternehmens Humboldt-ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau (HZZ), die 1993 durch die KHD Humboldt-Wedag AG Köln übernommen wurde.
Zusatzinformationen:Lit.: - Volkseigene Betriebe und Einrichtungen in Dessau. Zusammengestellt von der Arbeitsgruppe Industriegeschichte Dessau. Funk Verlag Bernhard Hein e.K. Dessau-Rosslau, 2009. - Artikelserie der Kommission zur Erforschung der Betriebsgeschichte, erschienen in der Betriebszeitung "Impuls", 1965, 7. Jahrgang, Nr. 5, 9, 10, 12, 13, 14, 15; Bestandsdaten korrigiert 1/2021 Bi.;
 

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I 419 SAG Maschinenfabrik Polysius Dessau, 1877-1964 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=956028
 
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