I 419 SAG Maschinenfabrik Polysius Dessau, 1877-1964 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 419
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:SAG Maschinenfabrik Polysius Dessau
Laufzeit/Datum (detailliert):1877, 1926-1964
Laufmeter:6.60
Registraturbildner:Gottfried Polysius gründete 1859 eine Schlosserei, die bereits ab 1860 als Eisenwarenhandlung und Geldschrankfabrik fungierte. 1870 war diese bereits zur Eisengießerei und Maschinenfabrik expandiert (einschl. Aufkauf der Eisengießerei Beckmann & Gebhardt, Dessau). Es wurden selbst konstruierte Mühlen, Göpel und Schüttelsiebe für die Baustoffindustrie sowie für die Getreideverarbeitung, für Zuckerfabriken und Brauereien gefertigt. Nachdem 2 Söhne als Mitinhaber hinzukamen, erfolgte die Umwandlung in eine OHG. Die Fabrik stellte zunächst Geldschränke her und etablierte sich später zunehmend im Zementanlagenbau. Ab 1886 wurden Unterlaufmahlgänge (wesentlich für Zementmaschinen) hergestellt. Mit der Übernahme der Brennöfen-Bau-Anstalt Hamburg zur Einführung des Drehofens bei der Zementherstellung konzentrierte die OHG ihre Produktion auf den Zementanlagenbau (1898 Konstruktion des ersten Zement-Drehofens) bis hin zum Aufbau ganzer Zementwerke (erstmals 1907). Durch Verschmelzung mit der Gewerkschaft Oberon (seit 1904) und der OHG entstand die Rechtsform der AG. Für die stark exportorientierte Produktion und den Vertrieb wurden im Ausland Vertretergesellschaften eingerichtet. In den 20er Jahren wurde das patentierte LEPOL-Verfahren durch Werksingenieure entwickelt, das die Zementproduktion revolutionierte.
Per 17.05.1945 verfügte die amerikanische Militärregierung die Weiterführung des Unternehmens. Nach Befehl 208 zur Liquidation und Übergabe an eine SAG erfolgte dies zum 01.10.1945 unter dem Firmennamen "Polysius" Dessau SAG für Maschinenbau. Seit 1954 wurde die Firma in Dessau als VEB Maschinenfabrik Polysius und seit 1957 als VEB Zementanlagenbau Dessau weitergeführt. Gleichzeitig bauten Familienmitglieder und ehemalige Ingenieure die Firma Polysius in Beckum wieder auf, die seit 1971 eine Tochtergesellschaft der Friedrich-Krupp-AG ist und seit 1999 zum Thyssen-Krupp-Konzern gehört.
Zusatzinformationen:Vorgänger: I 414; Nachfolger: I 420
 

Related units of description

Related units of description:I 420 VEB Zementanlagenbau Dessau (ZAB), 1925 (ca.)-2013 (Bestand)

siehe auch (GR):
I 414 Polysius AG Dessau, 1671-1969 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1159786
 
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