F 56a Bergrevier Kamsdorf, Gewerkschaft der Vereinigten Reviere zu Kamsdorf sowie Kamsdorfer, Kaulsdorfer und Henneberger Knappschaftssachen, 1737-1952 (Bestand)

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 56a
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Bergrevier Kamsdorf, Gewerkschaft der Vereinigten Reviere zu Kamsdorf sowie Kamsdorfer, Kaulsdorfer und Henneberger Knappschaftssachen
Laufzeit/Datum (detailliert):1737 - 1938 (1952)
Laufmeter:20.20
Findhilfsmittel:Findbuch von 1975 (online recherchierbar)
Registraturbildner:In Thüringen hatte die aus dem Mittelalter überkommene starke Zersplitterung bis weit in das 19. Jahrhundert hinein, auch hinsichtlich des Bergrechts und der Bergverwaltung, ungewöhnlich komplizierte Verhältnisse zur Folge.
Lediglich in den kursächsischen Gebieten gab es bereits seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert eine durchgebildete Bergverwaltung mit dem Oberbergamt in Freiberg.
Diesem nachgeordnet waren die Bergvogtei Thüringen in Eisleben bzw. seit 1793 in Sangerhausen für den Thüringischen Kreis, das Bergamt für den kursächsischen Anteil an der Grafschaft Henneberg in Suhl und das aus dem alten Bergmeistersitz hervorgegangene Bergamt für den Neustädter Kreis in (Groß-) Kamsdorf sowie dessen Vorgängerbehörde, das Bergamt Voigtsberg.
Nach der Einverleibung der sächsischen Gebiete in Thüringen durch Preußen wurden die genannten Bergämter im Jahre 1816 dem Oberbergamt in Halle unterstellt.
Das Bergamt Groß-Kamsdorf war nunmehr für den preußischen Teil des ehemaligen Neustädter Kreises, dem Kreis Ziegenrück, zuständig, während der Sprengel des Bergamtes Suhl aus dem preußischen Anteil an Henneberg, dem Kreis Schleusingen bestand. Beide Bergämter wurden Anfang 1819 als „Henneberg-Neustädtisches Bergamt“ mit Sitz in Suhl vereinigt. Das neue Bergamt führte zeitweilig auch die Bezeichnung „Vereinigtes Neustädter Bergamt in Suhl“.

Da sich der Schwerpunkt des thüringischen Silber-, Kupfer-, Eisen- und Kobalterzbergbaus in das Kamsdorfer Revier verlagerte, errichtete das Suhler Bergamt im Jahre 1824 eine „Bergwerkskommission“ in (Groß-) Kamsdorf. Der räumliche Zuständigkeitsbereich der Bergwerkskommission erweiterte sich ständig, so dass mit 1. Januar 1838 das Henneberg-Neustädtsche Bergamt gänzlich von Suhl nach (Groß-) Kamsdorf verlegt wurde. Häufig erfolgte auch die Verwendung der Bezeichnung „Neustädtische Bergamt zu Groß-Kamsdorf".
Sein Zuständigkeitsbereich umfasste die Kreise Schleusingen, Ziegenrück, Erfurt, Langensalza und Weißensee, die sämtlich zum Regierungsbezirk Erfurt gehörten.

Am 1. Oktober 1853 erfolgte die Auflösung des Henneberg-Neustädtischen Bergamtes zu Kamsdorf. Der gesamte Sprengel wurde dem Bergamt Eisleben zugeschlagen. Bis 1861 war es die alleinige untere Bergbehörde in den preußischen Regierungsbezirken Erfurt und Merseburg.
Als mit der Auflösung der Bergämter im Jahre 1861 auch das Bergamt Eisleben zu bestehen aufhörte, war Kamsdorf mit der Bildung des gleichnamigen Geschworenen-Reviers von 1861 bis 1869 erneut Sitz einer unteren Bergbehörde.
Dieses Revier umfasste die zum Regierungsbezirk Erfurt gehörenden Kreise Ziegenrück, Schleusingen, Erfurt, Weißensee, Langensalza, Mühlhausen und Heiligenstadt.
Nach deren Auflösung gelangten die Kreise Schleusingen und Ziegenrück in den Zuständigkeitsbereich des Bergreviers Zeitz. Das Bergrevier Zeitz trat den Kreis Schleusingen 1882 an das Bergrevier Weißenfels und dieses wiederum im Jahre 1906 an das Bergrevier Naumburg ab.
Bestandsinformationen:Die in dem vorläufigen Findbuch verzeichneten Akten wurden im Frühjahr 1975 vom Staatsarchiv Weimar in das damalige Staatsarchiv Magdeburg übernommen. Zuvor waren diese aus dem Betriebsarchiv des VEB Maxhütte Unterwellenborn nach dort abgegeben worden.
Einige Archivalien wurden in den Bestand F 56 Bergamt Kamsdorf eingearbeitet. Vermutlich war die Provenienz eindeutig erkennbar. Gründe für die Beibehaltung des vorläufigen Findbuches konnten nicht festgestellt werden. Im Zuge einer intensiven Bestandsbearbeitung nebst Provenienzbestimmung müsste die Aufrechterhaltung des Bestandes erneut geprüft werden.

Im Rahmen einer im Jahre 1991 vorgenommenen Bestandsrevision, erfolgte die detaillierte Aufnahme und Erfassung sämtlicher Rechnungssachen. Die Retrokonversion des Findbuches geschah im Juli 2016.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
F 42a Berghypothekenkommission des Oberbergamtes Halle, 1793-1924 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 55 Bergamt Kamsdorf, 1546-1895 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 31 Oberbergamt Halle. Spezialia: Neustadt-Hennebergisches Bergamt zu Kamsdorf, 1786-1922 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 32 Oberbergamt Halle. Spezialia: Bergamt Kaulsdorf, 1627-1868 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 9 Bergvogtei Thüringen, 1518-1863 (Bestand)
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5641
 
Home|Login|de en fr
Landesarchiv Sachsen-Anhalt :: Online research