P 517-5 SED-Hochschulparteileitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1947-1989 (Bestand)[Location: Magdeburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:P 517-5
Benutzungsort:Magdeburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:SED-Hochschulparteileitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Laufzeit/Datum (detailliert):1947 - 1967, 1977 - 1981, 1988 - 1989
Laufmeter:2.40
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Nach Wiedereröffnung der Universität Halle wurde 1946 die SED-Betriebsgruppe Universität Halle gebildet, als deren Vorsitzender Richard Wolf gewählt wurde. Die Betriebsgruppe war in die drei Untergruppen Studenten, Kliniken und Verwaltung aufgeteilt, deren Parteiarbeit sich auf Mitgliederversammlungen, Kaderschulungen, Vorstandssitzungen, Arbeitskreise und Funktionärsversammlungen erstreckte. Ende 1947 erfolgte eine Reorganisation der Betriebsgruppe. Die Betriebsgruppe verfügte über ein Sekretariat und über eine Betriebsgruppenleitung. Die Delegiertenkonferenzen wählten die Parteileitung der Parteiorganisation der Martin-Luther-Universität, die zunächst als Zentrale Parteileitung, ab Ende der 1950 Jahre als Universitätsparteileitung (UPL) bezeichnet wurde. Die Parteileitung tagte regelmäßig und war zuständig für die Anleitung der Grundorganisationen (die jeweiligen Institute/Fakultäten und Fachbereiche) sowie für die direkte Arbeit der Parteileitungsmitglieder in den Grundorganisationen. Dem Sekretariat gehörte neben dem Sekretär der Parteiorganisation unter anderem ein stellvertretender Sekretär (anfangs auch 2. Sekretär genannt) an. Ab Mitte der 1950er Jahre fungierten zwei, später drei stellvertretende Sekretäre. Professoren, Dozenten und Assistenten waren neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit für die politische Erziehung der Studenten verantwortlich. Sozialistische Kaderprinzipien wurden angewendet. Aber noch Mitte der 1950er Jahre war die Umsetzung der führenden Rolle der Partei auf dem Gebiet von Lehre, Forschung und Entwicklung seitens der Grundorganisationen und Parteigruppen nicht wie gewünscht erfolgt, um das angestrebte Ziel - die Entwicklung der Universität zu einer sozialistischen Bildungs- und Erziehungsstätte - zu erreichen. Ab den 1960er Jahren wurde eine qualitative Veränderung der Leitungs- und Organisationsarbeit der Partei vorgenommen, deren Mittelpunkt der Kampf um das Höchstniveau in Erziehung, Ausbildung und Forschung und um die Durchsetzung des neuen ökonomischen Systems der Leitung und der Planung der Volkswirtschaft war. In der Führungstätigkeit der UPL kam die Anwendung der marxistischen Organisationswissenschaft zum Tragen, das heißt die Schaffung eines Systems der Analyse, Information, Organisation, Planung, Koordinierung und Kontrolle der politischen Arbeit für die gesamte Universität. Die UPL hatte für die kontinuierliche Behandlung der Grundfragen der Strategie und Taktik der SED zu sorgen und war verantwortlich für die Sicherung sowohl der Auswertung der Beschlüsse der Delegiertenkonferenzen, ihrer eigenen Beschlüsse und der auf den Parteiaktivtagungen beschlossenen Leitlinien mit den Parteifunktionären der Grundorganisationen als auch der Kontrolle der Durchsetzung dieser Beschlüsse und Leitlinien. Die Zahl der Mitglieder der Parteileitung schwankte in der Regel zwischen 19 und 21. Die Parteiorganisation der MLU war ab Mitte 1952 eine Parteiorganisation im Stadtbezirk Halle I, dann ab Mitte 1957 bis 1989 im Stadtbezirk Halle-West. Kaderveränderungen wurden mit dem Sekretariat der SED-Stadtbezirksleitung Halle-West abgestimmt. In den 80er Jahren verfügte die Parteiorganisation über rund 3.000 Mitglieder und Kandidaten der SED, die in 27 Grundorganisationen organisiert waren, von denen 8 (Pflanzenproduktion, Medizin, Staats- und Rechtswissenschaften, Geschichte/Staatsbürgerkunde, AHF, Funktionalorgane, Marxismus/Leninismus sowie Wirtschaftswissenschaften) in Abteilungsparteiorganisationen (APO) untergliedert waren. Anfang 1987 betrug die Zahl der APO 46 und die der Parteigruppen 219, womit die Parteiorganisation der MLU mehr als ein Drittel aller 604 Parteigruppen in der Stadtbezirksparteiorganisation Halle-West stellte.
Bestandsinformationen:Die Angaben der im SED-Bezirksparteiarchiv Halle erarbeiteten Findkartei zum Bestand wurde im Wesentlichen unverändert übernommen. Es erfolgte lediglich die Korrektur offensichtlicher Fehler und die Vereinheitlichung der Schreibweise.
Zusatzinformationen:Sekretäre (Parteisekretäre):
Heinz Jander (spät. 1953 - März od. Apr. 1955); Horst Gink (Mai 1955 - Sept. 1955); Rudi Büntig (Dez. 1955 - Mitte 1959); Wilhelm Bonnen (Nov. 1959 - Sept. 1961); Hans Scholz (Sept. 1961 - Aug. 1962); Rudi Büntig (Aug. 1962 - März 1969); Dr. Helga Heerdegen (März 1969 - Aug. 1976); Ralf Krüger (Sept. 1976 - Nov. 1989)
stellvertretende Sekretäre:
Kurt Ducke (spät. 1953 - Febr. 1954); Otto Hinkeldey (Apr. 1955 - Sept. 1955); Günter Glodniok (Sept. 1955 - Sept. 1957); Erhard Heyer (Sept. 1957 - Jan. 1959); Gerhard Behnke (Jan. 1959 - Mai 1962); Heinz Krobitzsch (Mai 1962 - Juli 1963); Franz Guschl (Sept. 1963 - März 1967); Dr. Hans-Georg Niegisch (März 1967 - Dez. 1973); Dr. Sigrid Hoppe (Jan. 1974 - Juli 1977); Hans-Joachim Landgraf (Juli 1977 - Dez. 1982); Dr. Peter Frölich (Jan. 1983 - Dez. 1984); Bernd Lindner (Jan. 1985 - Aug. 1987); Dr. Peter Czerner (Aug. 1987 - mind. Nov. 1989)
stellvertretende Sekretäre:
Franz Guschl (Dez. 1955 - Sept. 1960); Herbert Fischer (Sept. 1960 - Aug. 1962); Prof. Karl-Heinz Jackstel (Okt. 1962); Prof. Dr. Rudolf Bauermann (Okt. 1962 - Jan. 1965); Dr. Horst König (Jan. 1965 - Nov. 1967); Dr. Helga Heerdegen (Dez. 1967 - März 1969); Alfred Rückert (März 1969 - Juli 1972); Wolfgang Baumann (? - mind. 1979); Dr. Peter Czerner (Juli 1980 - Dez. 1984); Dr. Christina Keck (Jan. 1985 - mind. Nov. 1989)
stellvertretende Sekretäre:
Dr. Frieder Hubrig (? - Dez. 1978); Günter Peißker (Jan. 1979 - Jan. 1982); Dr. Peter Frölich (Jan. 1982 - Dez. 1982); Heinz Thielicke (März 1983 - Sept. 1987); Dr. Ulrike Galander (Nov. 1987 - mind. Nov. 1989)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1287551
 
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