Slg. 21 Karten Zerbst, 1570-1932 (Bestand)

Archive plan context


Identifikation

Signatur:Slg. 21
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Karten Zerbst
Laufzeit/Datum (detailliert):1570, 1714-1932
Findhilfsmittel:Findbuch, Überarbeitung 2014 (online recherchierbar)
Bestandsinformationen:Im Anhaltischen Staatsarchiv Zerbst waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts etwa 200 bis 300 unerschlossene Karten überliefert. Darüber hinaus existierten bei den anhaltischen Vermessungs- und Forstbehörden, insbesondere der Finanzdirektion, den Bauverwaltungen, der Hofkammmer, der Regierung und dem Staatsministerium zahlreiche weitere Karten, die für laufende Verwaltungsaufgaben nicht mehr benötigt worden sind und die an das Anhaltische Staatsarchiv Zerbst abgegeben werden sollten. Um die historischen Karten der Forschung zugänglich machen zu können, veranlasste das Staatsministerium im Jahr 1929 die zeitweilige Abordnung des Vermessungsrats Ernst Müller an das Staatsarchiv zur Ordnung und Verzeichnung der unerschlossenen Karten.
Müller, der seine Arbeiten im Dezember 1929 begann, bildete entsprechend der administrativ-territorialen Einteilung Anhalts in die Kreise Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen und Zerbst fünf Kartenbestände. Außerdem hatte er geplant, die Karten, die ganz Anhalt oder große Teile von Anhalt sowie fremde Territorien darstellten, in zwei weiteren Beständen zusammenzufassen. Letzteres konnte er jedoch nicht realisieren.
Innerhalb der o.g. Bestände reihte er die Karten alphabetisch nach dem Ortsnamen und Alter. Für jeden Bestand legte Müller ein Findbuch mit sehr detaillierten Verzeichnungsangaben an.
In den Jahren 1933 bis 1936 bearbeitete er den vorliegenden Bestand "Karten Zerbst". Dem entstandenen Findbuch fügte er einen umfangreichen Einleitungs- und Registerteil bei, der u.a. aus einem Stichwortverzeichnis, einem alphabetischen Namensregister der Verfertiger und Übersichten, in denen die Karten nach Alter, Provenienz und Inhalt geordnet sind, besteht.
Im Bestand sind hauptsächlich Forst- und Feldmarkskarten überliefert, die überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen und v.a. zum Nachweis von landesherrlichen Besitzverhältnissen gedient haben.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde aus Sicherheitsgründen ein großer Teil der Kartenbestände aus dem Anhaltischen Staatsarchiv an andere Orte ausgelagert, der nach Kriegsende in die damalige Sowjetunion verbracht und im September 1959 an das Landesarchiv Oranienbaum als Nachfolgeeinrichtung des Anhaltischen Staatsarchivs zurückgegeben worden ist.
Zahlreiche Karten, z.T. auch aus dem Bestand "Karten Zerbst", verblieben jedoch im Archivgebäude Schloss Zerbst und sind in den letzten Kriegstagen der Vernichtung anheim gefallen.
 

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