Identifikation |
Signatur: | H 141 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
|
Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Lodersleben |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1854 - 1945 |
Laufmeter: | 0.45 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von ca. 2000 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Lodersleben gehört zur Stadt Querfurt, Saalekreis, Sachsen-Anhalt.
Das bereits im 9. Jh. im Hersfelder Zehntregister erwähnte Lodersleben gehörte im Spätmittelalter zur Herrschaft Querfurt. Nach dem Aussterben der Herren von Querfurt fiel diese 1496 an das Erzstift Magdeburg heim. 1635 im Prager Frieden an Kursachsen abgetreten, gelangte Querfurt 1657 an das neue Herzogtum Sachsen-Weißenfels, wo es seit 1663 bei fortwährender Personalunion ein selbständiges, seit 1688 beschränkt reichsunmittelbares Fürstentum bildete. 1746 kam es an Kursachsen zurück und wurde 1815 an Preußen abgetreten, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war. In Lodersleben besaßen im Spätmittelalter der Benediktinerkonvent Marienzell sowie das Kloster Kaltenborn Grundbesitz. In der Frühen Neuzeit bildeten sich drei Rittergüter mit Gerichtsbarkeit heraus, genannt die Oberschäferei, das Marschallsche und das Schüttesacksche Gut. Daneben bestand das Grumbachsche Freigut.
Die Reste eines Gutsarchivs beziehen sich auf das Marschallsche Gut, das im 17. Jh. denen von Marschall zu Burgholzhausen gehörte. Dieses kaufte 1672 der Freyburger Amtshauptmann Heinrich von Starschedel, der in der Folgezeit auch die Oberschäferei, das Schüttesacksche Gut sowie das Kirchenpatronat über Lodersleben in seiner Hand vereinigen konnte.
Der Besitzkomplex ging 1722 zu großen Teilen an den Geheimen Rat Niklas Bartholomäus von Dankelmann, dessen Familie ihn bis 1837 innehatte. 1838 erwarb Wilhelm von Kotze alle drei Güter und kaufte später auch das Grumbachsche Freigut hinzu. 1901 erbte Caroline Gräfin von der Schulenburg, geborene von Kotze. Im Besitz ihrer Familie verblieben die Güter bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945. |
Bestandsinformationen: | Die Archivalien Nr. 1 bis 12 befanden sich unter den unverzeichneten Anhängen des LHASA, wurden 1997 separiert und durch ein Findbuch erschlossen.
Die Akten Nr. 13 bis 33 waren um 1970 dem Bestand Amt Querfurt, Aa XXXIX Nr. 34a und 34b zugeordnet worden. Da es sich eindeutig um Archivgut handelt, das durch die Bodenreform in das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt gelangt ist, wurde diese Zuordnung im Mai 2010 rückgängig gemacht.
Die unter den Signaturen 34 und 35 befindlichen Überlieferungen wurden im Zuge der gütlichen Einigung mit der Familie von der Schulenburg dem Landeshauptarchiv übereignet.
Der Bestand wird auf Grundlage eines 2013 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
|
|
Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 37 Amt Querfurt, 1554-1849 (Bestand)
|
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5493 |
|