Identifikation |
Signatur: | D 45 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Amt Seyda |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1508 - 1850 |
Laufmeter: | 6.30 |
Findhilfsmittel: | Findbuch (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Das zum sächsischen Kurkreis gehörende Amt Seyda wurde 1459 vom Landesherrn als erledigtes Lehen eingezogen. Von diesem Zeitpunkt an war auch das Amt Seyda ein örtliches Organ zur Wahrnehmung der lehns-, gerichts- und grundherrlichen Hoheit des Kurfürsten von Sachsen. Ein Amtmann tat seinen Dienst als lokaler Vertreter des Landesherrn. Zum Amtsbereich gehörten 15 amtssässige Dörfer, das schriftsässige Dorf und Rittergut Gentha und die Amtsstadt Seyda, in der sich ein landesherrliches Vorwerk befand. Nach dem Wiener Kongress fiel das Amt Seyda - wie der gesamte sächsische Kurkreis - an Preußen. Bis auf das Dorf Niederseefeld, das zur Provinz Brandenburg kam, wurde das gesamte Amt dem Regierungsbezirk Merseburg der neugebildeten preußischen Provinz Sachsen zugeteilt und ging - mit Ausnahme von Kurzlipsdorf - im Kreis Schweinitz auf. Institutionell unterschied sich das Amt Seyda nicht von anderen lokalen Verwaltungseinheiten Kursachsens. Die vornehmlich von K. Blaschke erarbeiteten Charakteristika treffen somit auch auf das Amt Seyda zu. Der Wirtschaftsbetrieb des Amtes ist in Seyda, wo er im Amtsvorwerk einen Mittelpunkt besass, mit Ausnahme der Forstwirtschaft relativ wenig umfangreich gewesen. Die geographische Lage des Seydaer Amtsbezirkes an dem großen Forst Glücksburg hat dieses Amt zu einem jener typischen kursächsischen Waldämter werden lassen, wie man sie auch in den an der ausgedehnten Lochauer Heide gelegenen Ämtern Annaburg, Schlieben und Schweinitz vor sich hat. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die innere und äußere Geschichte dieser Ämter, deren Waldwirtschaft unter der einheitlichen Oberaufsicht des Annaburger Oberforst- und Wildmeisters stand, annähernd gleichartig verlief und geschichtswissenschaftliche Erkenntnisse am besten aus der vergleichenden Betrachtung dieser Ämter gewonnen werden können. Die (Justiz-)amtleute waren das Haupt der Amtsverwaltung. Auf Landesschulen und Universitäten Kursachsens ausgebildet, wurden sie - nach einem zusätzlichen Examen vor der Landesregierung - in ihr Amt eingewiesen. Im 18. Jahrhundert lässt sich in Seyda folgende Linie nachweisen: Amtleute: Christian Friedrich Reinhardt 1728 (schon im Amt) - 1778, Johann Christian Schwencke 1778 - 1790 Christian Andreas Panzer 1790 - 1794/96 (?) Johann Gottlob Seifert 1797 - 1804 Friedrich Gottlob Hänel 1804 - 1815 Die Liste lässt eine relativ große zeitliche Konstanz in der Besetzung erkennen; C. F. Reinhardt, vielfach als Kommissionsrat tätig, war ein halbes Jahrhundert im Amt. Unvergleichlich kürzere Zeit - man ist geneigt, von rascher Fluktuation zu sprechen - blieben die Amtsaktuare im Dienst einer Behörde, wie die nachstehende Liste für das 18. Jahrhundert ausweist: Amtsaktuare und Notare Johann Wilhelm Röhrich 1728 (schon im Amt) - 1748 Christian Gottlieb Arnoldt 1749 Johann Christian Dehnicke 1753 Johann Christoph Kühne 1754 - 1755 Gotthelf Michael Friderici 1756 - 1760 Paul Friedrich Müller 1761 - 1764 Anton Friedrich Nadte 1765 - 1768 Johann Christian Schwencke 1768 - 1778 Christian Gottlieb Pusch 1779 August Heinrich Benemann 1780 - 1787 Christian Friedrich Cuno 1788 - 1787 Johann Traugott Oertel 1793 - 1799 Johann Friedrich Gensiken 1799 - 1801 Christian Traugott Brückner 1801 - 1806 Johann Zacharias Hilliger 1807 - 1809 Johann Heinrich Kretzschmar 1810 - 1821
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Bestandsinformationen: | Das Findbuch zum Bestand wurde 1905 angelegt und zu Beginn der 1960er Jahre grundlegend überarbeitet. |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4925 |
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