Identifikation |
Signatur: | H 188 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Rackith |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1324) 1560 - 1906 |
Laufmeter: | 4.40 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 2023 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Rackith gehört zur Stadt Kemberg, Lkr. Wittenberg, Sachsen-Anhalt.
In Rackith bestand im 10. Jh. ein auf slawische Befestigungen zurückgehender ottonischer Burgward. Seit Ende des 13. Jh.s gehörte der Ort zum Herzogtum Sachsen-Wittenberg. Mit dem Aussterben der askanischen Kurfürsten von Sachsen ging es 1423 an ihre wettinischen Nachfolger über. Als Teil des Amtes Wittenberg wurde es 1815 an Preußen abgetreten und gehörte dort 1816 bis 1945 zur Provinz Sachsen. 1491 belehnte Kurfürst Friedrich der Weise die Gebrüder Georg, Christoph, Friedrich, Siegfried und Nikolaus List u. a. mit dem Mannlehngut Rackith. Zu dem bei der Allodifizierung 1770 als altschriftsässig bezeichneten Rittergut gehörte die Patrimonialgerichtsbarkeit über Rackith. Der weitere Besitzkomplex umfasste schon im 16. Jh. das Vorwerk Bietegast (bis in das 19. Jh.), das Vorwerk auf der Wüstung Lochau sowie die wüsten Marken Paris und Köplitz, zwischenzeitlich auch Lammsdorf.
Das Patronat über die Pfarrei Rackith mit der Filiale Lammsdorf lag seit der Reformation bei der Universität Wittenberg, jedoch erhoben die Rittergutsbesitzer konkurrierende Ansprüche. Besitzer des infolge des Dreißigjährigen Krieges 1637 bis ca. 1650 wüsten Rittergutes waren nach der Familie (von) List, ab 1671 die von Witzleben, ab 1735 die von Platen, ab 1766 die von Leubnitz und von 1827 bis 1933 die Familie von Schlieben. Im Zuge der Bodenreform 1945 wurde der letzte Besitzer aus der Familie Gutknecht enteignet. |
Bestandsinformationen: | Der Großteil des Bestandes wurde 2010 im Rahmen eines Praktikums erschlossen. Die Bearbeitung des Nachtrags, bestehend aus einer Reihe von Einzelblättern, und die Schlussbearbeitung des Gesamtbestandes erfolgte 2014. Die Akten H 188, Nr. 425 bis 428 wurden 2022 entnommen und dem neugebildeten Gutsarchiv Zwethau (H 522) zugeordnet. 2009 wurden aus dem Bestand D 54 die Akten Nr. 620 - 661 und 663 - 778h dem Gutsarchiv Rackith zugeordnet und 3 unverz. AE am Ende des Bestandes H 188 bearbeitet (H 188, Nr. 650 - 652). |
Zusatzinformationen: | vorherige Bestandsbezeichnung: E von Schlieben Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 54 Kreisamt Wittenberg, 1416-1856 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4857 |
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