E 76 Familie von Schenck (Gutsarchiv Flechtingen), 1139-1957 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:E 76
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Familie von Schenck (Gutsarchiv Flechtingen)
Laufzeit/Datum (detailliert):1139 - 1957
Laufmeter:2.10
Findhilfsmittel:Findbuch von 2011 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Flechtingen ist eine Gemeinde im Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt.

Flechtingen gelangte 961 als königliche Schenkung an das Magdeburger Moritzkloster, ging dem späteren Erzstift aber bald verloren. Im 12./13. Jh. erscheinen die Bischöfe von Halberstadt als Lehnsherren und siedeln hier die Schenken von Dönstedt als Vasallen an, die im 14. Jh. in die Dienste der Kurfürsten von Brandenburg treten. 1375/1436 verfestigte sich die Zuordnung von Flechtingen zur Altmark. 1816 wurde diese Teil der preußischen Provinz Sachsen, die bis 1945 bestand.

Das schon 1244 mit Zehnten in Flechtingen belehnte Ministerialengeschlecht der Schenck von Dönstedt leitete seinen Namen vom Erbschenkenamt am Hof der Bischöfe von Halberstadt ab, das 1196 an den Stammvater "Alvericus de Dunstede" verliehen wurde. Es verlegte seinen Hauptsitz gegen Ende des 13. Jh. auf die 1307 urkundliche Burg Flechtingen und nannte sich seither Schenck von Flechtingen. 1436 wird sie wegen des Besitzes von Flechtingen zum Kreis der schlossgesessenen Vasallen der Kurfürsten von Brandenburg gezählt und erhält 1442 das Erbkämmereramt der Altmark. 1853 starb die Familie im Mannesstamm aus, doch führte der Adoptivneffe Eduard von Peucker seit 1869 den alten Namen weiter. Flechtingen blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz.

Zum landtagsfähigen Rittergut gehörten 1842 zwei Drittel der Patrimonialgerichtsbarkeit und des Pfarrpatronates über Flechtingen und das eingepfarrte Vorwerk Damsendorf, das andere Drittel lag beim Rittergut Seggerde. Noch 1929 von Flechtingen aus mitverwaltet wurden die Rittergüter Dönstedt (schon 1196 Familienbesitz), Hilgesdorf und Böddensell, während die Güter Domersleben und Hasselburg nur zeitweilig zum Familienbesitz gehörten.
Bestandsinformationen:Der Bestand gelangte 1937 in drei Abgaben in das Staatsarchiv Magdeburg, wobei ein Teil als Schenkung und ein Teil als Depositum des Schenckschen Fideikommiss Flechtingen übergeben wurde. Unter der Prämisse des Provenienzprinzips wurden die Archivalien als gemeinsamer Bestand unter der Bezeichnung "Rep. E von Schenck (Flechtingen)" aufgestellt. Um 1957 und 1964 erfolgten weitere Akzessionen in geringem Umfang (Zur Bestandsgeschichte siehe den Vermerk 21a.2-56334-1036 vom 28.07.2009/30.08.2011 in der Bestandsakte).

Um 1955 entstanden Regesten zu den Urkunden des Bestandes. 2009-2011 wurden die Akten verzeichnet und ein Findbuch für den Gesamtbestand erstellt.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

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Related units of description:Dc 65 Patrimonialgericht Flechtingen, 1668-1809 (Bestand)
 

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