Identifikation |
Signatur: | H 266 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Zschepen |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1523 - 1924 |
Laufmeter: | 2.50 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1990 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Zschepen gehört zur Stadt Delitzsch, Lkr. Nordsachsen, Freistaat Sachsen.
Zschepen war 1349/50 wettinisches Lehen und wurde 1445 zum späteren Amt Delitzsch gezählt. Es wurde 1485 albertinisch, 1547 kursächsisch, gehörte 1657–1738 zum Herzogtum Sachsen-Merseburg und gelangte 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.
Nach Zschepen nannte sich ein niederadliges Geschlecht, das dort 1349/50 und 1448 nachweisbar ist. 1464 sprach ein kursächischer Lehnsbrief der adligen Familie Spiegel auch das Vorwerk Zschepen zu, das sie bis 1613 besaß. 1613/18 kaufte Otto von Hacke das Rittergut und erwarb um 1618 auch das benachbarte Rittergut Selben, das seither von Zschepen aus verwaltet wurde. Als 1674 die von Hacke im Mannesstamm ausstarben, erbte Wolf Gottfried von Brandenstein auf Zöschen, dessen Nachfahren Zschepen bis 1771 besaßen, als im Erbgang Maria Carolina Sophia Gräfin von Wartensleben, geborene von Brandenstein, den Besitz übernahm und 1786 seine Umwandlung in ein Allod erreichte. 1789 erbte ihre Tochter Sophia Louise von Neitzschütz und 1792 deren Tochter Caroline Wilhelmine von Schubaert. Ihre Erben veräußerten Zschepen 1845 an den ehemaligen Pächter Anton Wilhelm Karthaus, von dessen Nachfahren es 1906 an die Familie Goedecke überging, die das Gut bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 innehatte.
Zum 1527/1812 amtsässigen Rittergut gehörte im 16. Jh. die Obergerichtsbarkeit, 1826 aber nur noch die Erbgerichtsbarkeit über das Dorf Zschepen sowie das Patronat über die Kirche Zschepen, eine Filiale von Selben. 1618/30–1945 wurde das Rittergut Selben von Zschepen aus mitverwaltet. |
Bestandsinformationen: | Der im Zuge der Bodenreform sichergestellte Bestand wurde im Jahre 1952 vom Staatsarchiv Magdeburg übernommen und zunächst in das damalige Landesarchiv Merseburg verbracht. Im Sommer 1989 wurde der Bestand erschlossen, in die vorliegende Ordnung gebracht und mit den Bemerkungen zur Besitzgeschichte versehen. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 9 Amt Delitzsch, 1442-1897 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4839 |
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