Identifikation |
Signatur: | H 220 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Steinburg |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1474 - 1945 |
Laufmeter: | 4.80 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 2010 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Steinburg gehört zur Gemeinde Finneland, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt.
Steinburg gehörte am Ausgang des Mittelalters zum Amt Eckartsberga. Es war 1485 albertinisch, seit 1547 kursächsisch, gehörte von 1657 bis 1746 zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels und kam 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.
1506 belehnte Herzog Georg von Sachsen den vermutlich bereits ansässigen Ritter Volkmar Koller, Amtmann von Eckartsberga, mit Steinburg und Bucha. Nach dem Tode von Wolf Koller spätestens 1570 setzte sich unter den Mitbelehnten Nikolaus von Miltitz auf Siebeneichen 1586 als alleiniger Besitzer von Steinburg durch. Durch Eheschließung der Sophia Maria, Tochter des 1611 belehnten Cornelius von Miltitz, ging das Gut 1614 an die von Selmnitz über. Seit 1639 war es im Besitz des Ernst Friedemann von Selmnitz, dem späteren kursächsischen Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld, der jedoch die Güter Vehra und Straußfurt bevorzugte. Gerlach Heino von Münchhausen heiratete 1683 Catharina Sophie von Selmnitz und erwarb 1686 durch Auskauf seines Schwagers die Rittergüter Steinburg und Straußfurt. Ihre Söhne Gerlach Adolph und Philipp Adolph dienten als kurbraunschweigische Minister dem englischen Königshaus, ersterer gilt als Begründer der Universität Göttingen.
Das 1812 als altschriftsässig bezeichnete Rittergut, bei dem 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit über Steinburg, Borgau, Wischroda, das Vorwerk Marienroda und einen Teil von Saubach sowie das Pfarrpatronat von Saubach und der Filialkirche Steinburg lagen, blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz. |
Bestandsinformationen: | Die Reste des Gutsarchivs Steinburg wurden durch die Archivberatungsstelle Sachsen-Anhalt im Zuge der Bodenreform sichergestellt und am 15. März 1949 vom jetzigen Landesarchiv Sachsen-Anhalt in Merseburg übernommen, wo auch die Erschließung des Bestandes erfolgte. Bei dem geringen Umfang und der Lückenhaftigkeit des Archivs wurden ältere Ordnungen nicht berücksichtigt, zumal der größte Teil der Archivalien, Register verschiedenster Art, von der Registraturordnung nicht mit erfasst waren.
1957 wurde der Bestand nach Magdeburg und 1967 nach Wernigerode verlagert, wo er sich heute noch befindet.
Der Bestand wird auf Grundlage eines 2009 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. In diesem Zusammenhang wurden bislang nicht verzeichnete Archivalien erschlossen. Im Juli 2012 und im Januar 2018 erfolgten von Seiten der Familie zwei wichtige Bestandsergänzungen durch Übergabe von achtzehn spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Originalurkunden. |
Zusatzinformationen: | Literatur: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 11. Band, Zwickau 1824 E. H. Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, 6. Band, 1865 L. Naumann: Geschichte des Kreises Eckartsberga, 1927. Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
Archivalien: LASA, A 35, S LXXVIII Nr. 1 - Nr. 11 (Lehnsakten des Lehnhof Dresden aus dem Zeitraum 1486-1815). |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 11 Amt Eckartsberga, 1517-1870 (Bestand)
siehe auch (GR): H 221 Gutsarchiv Straußfurt, 1788-1816 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4797 |
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