Identifikation |
Signatur: | H 210 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Schollene |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1765) 1789 - 1848 |
Laufmeter: | 0.10 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von ca. 2000 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Schollene ist eine Gemeinde im Lkr. Stendal, Sachsen-Anhalt.
Die 1195 genannte Burg Schollene, in einer Havelbiegung gelegen, besaß schon in der Slawenzeit Mittelpunktsfunktion. Der zwischen den Markgrafen von Brandenburg und den Erzbischöfen von Magdeburg umstrittene Sitz kam 1354 endgültig an das Erzstift. Dieses fiel 1680 als Herzogtum Magdeburg an die Kurfürsten von Brandenburg und ging 1816 in der preußischen Provinz Sachsen auf, die bis 1945 bestand.
Als Lehnsträger von Schollene erscheinen 1302 die von Plotho und 1394 die von Bredow (Predöhlen) sowie die von Treskow. Letzere saßen dort noch im frühen 18. Jh. und verkauften 1723 an den preußischen Staatsminister Marquard Ludwig Freiherr von Printzen auf Karow, dessen Sohn 1752 ein Schloss im Stil des Rokoko errichten ließ. Schollene blieb über mehr als ein Jahrhundert mit Karow verbunden. Der Güterkomplex ging 1773 als Erbe der Sophie von Printzen an deren Gatten Graf Wilhelm Friedrich von Wartensleben über, wurde nach dessen Tode 1777 von Sophie, seit 1783 verheiratete von Werder, für ihren Sohn Graf Ludwig Christian von Wartensleben verwaltet und war noch 1839 im Besitz derer von Wartensleben. 1840 veräußerten diese das Gut an die Freiherren von der Hagen auf Hohennauen, die es 1860 an Udo von Alvensleben weiterverkauften. Dessen Familie blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 Eigentümerin des Gutes, verpachtete dieses jedoch seit ca. 1880 an die Familie Schiele, u. a. an den Reichsernährungsminister Martin Schiele.
Zu dem 1785/1842 als kombinierte Rittergüter Alt- und Neu-Schollene verfassten Besitzkomplex gehörten 1842 Patrimonialgericht und Kirchenpatronat über Schollene, Ferchels, Grütz, Neuwartensleben und das Vorwerk Kaput. |
Bestandsinformationen: | Die wenigen Akteneinheiten wurden vom Kreisarchiv Genthin im Jahre 1965 dem damaligen Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Sie stammen vermutlich aus Karow. Da die Provenienz jedoch nicht feststellbar war und der Inhalt ausschließlich den Besitzer von Schollene und die Gemeinde Schollene betrifft, wurde der Bestand "Gutsarchiv Schollene" gebildet.
Die Verzeichnung der Akteneinheiten sowie die Erstellung der Besitz- und Bestandsgeschichte erfolgte im Februar 1971. Im Juni 1996 wurde der Bestand endgültig benutzbar gemacht. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: H 115 Gutsarchiv Karow, 1439-1947 (Bestand)
siehe auch: Dc 125 Patrimonialgericht Karow, 1680-1839 (Bestand)
siehe auch (GR): H 113 Gutsarchiv Kalbe, 11. Jh.-2019 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4794 |
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