Identifikation |
Signatur: | H 150 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Meyendorf |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1643) 1722 - 1905 |
Laufmeter: | 5.50 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1964 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Meyendorf gehört zur Stadt Wanzleben-Börde, Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt.
1267 stiftete der Magdeburger Domkantor Heinrich von Gronenberg an der Pfarrkirche von Meyenorf ein Zisterzienserinnenkloster, das über die Reformation hinaus bis zur Säkularisation 1810 Bestand hatte. Territorial gehörte es zum Erzstift Magdeburg, das 1680 als Herzogtum Magdeburg an die Kurfürsten von Brandenburg fiel und 1816 in der preußischen Provinz Sachsen aufging, die bis 1945 bestand.
Nach der Säkularisation 1810 verkaufte der königlich-westphälische Fiskus das bedeutende Klostervorwerk Meyendorf an Johann Gottfried Dietze in Barby. 1812 ging es an den Magdeburger Bürgermeister Johann Caspar Coqui und über dessen Erben 1830 an Johann Gottlob Nathusius über. Sein 1861 nobilitierter Sohn August von Nathusius übernahm 1845 das vorher verpachtete Gut und erreichte 1855 die Umwandlung in ein landtagsfähiges Rittergut. Es blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz.
Zum Gut gehörten bis zum Jahre 1850 das Vorwerk Gehringsdorf sowie Polizeirechte über den Gutsbezirk. Dagegen lag die Gerichtsbarkeit ebenso wie das Kirchenpatronat über die katholische Pfarrkirche beim Staat. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand gelangte 1948 als Ergebnis der Enteignung des Gutes in das Landeshauptarchiv. Bei der Abgabe befanden sich jedoch die eigentlichen gutsherrlichen Archivalien in Abgabeeinheit mit den archivalischen Überlieferungen des ehemaligen Klosters Meyendorf. Da bei der archivischen Aufstellung der Archivalien des Klosters keine konsequente Provenienztrennung vorgenommen worden war, wurden die nicht in den Registraturverband des Gutes gehörigen Akten aus dem Bestand herausgelöst und dem Bestand des Klosters Meyendorf hinzugefügt (A 4n Kloster Meyendorf). Nur einige wenige Akten klösterlicher Provenienz wurden im Bestand des Gutsarchivs belassen, da eine Weiterführung in der gutswirtschaftlichen Registratur ersichtlich war.
Der so auf der Grundlage des Provenienzprinzips 1964 gebildete Bestand "Gutsarchiv Meyendorf" wurde unter sinngemäßer Anwendung des Verwaltungsstrukturprinzips geordnet, weil erstens keine brauchbare vorarchivische Ordnung der Akten erkennbar war, und weil zweitens der desolate Überlieferungszustand der Archivalien nur durch Neubildung von Sachbetreffen und Vereinigung von überwiegend losen Blättern unter allgemeine Betreffe beseitigt werden konnte.
Entscheidend für die Zusammensetzung der archivalischen Überlieferung ist die Bildung des Gutes erst zu Beginn des 19. Jh. Quellen, die sonst entscheidend die Quanität und Qualität eines Gutsarchivs bestimmen, wie Urkunden, Lehns- und Gerichtsakten, sind im Bestand nicht überliefert. Die archivalische Überlieferung im Gutsarchiv Meyendorf setzt mit den zwanziger Jahren des 19. Jh. ein und konzentriert sich besonders auf die Mitte und letzte Hälfte des 19. Jh. Neben dieser entwicklungsgeschichtlich bedingten Beschränkung der Auswertbarkeit des Gutsarchivs Meyendorf kommt noch, gemessen an der bedeutenden Stellung der Familie Nathusius im Wirtschaftsleben des 19. Jh., eine als sehr lückenhaft und trümmerhaft einzuschätzende Quellenüberlieferung hinzu. Darüber hinaus ist zu beachten, dass für das 20. Jh. nur wenige Akteneinheiten an das Landesarchiv gekommen sind.
Die Verzeichnungsinformationen zum Bestand wurden im April 2015 in das vorliegende Archivinformationssystem migriert. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: A 4n Kloster Meyendorf, 1241-1812 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4752 |
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