Identifikation |
Signatur: | H 139 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Lemsel |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1516 - 1946 |
Laufmeter: | 6.20 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 2022 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Lemsel gehört zur Gemeinde Rackwitz, Lkr. Nordsachsen, Freistaat Sachsen.
Lemsel wird 1378 zum „castrum“ Delitzsch, dem späteren Amt Delitzsch gezählt. Es war 1485 albertinisch, 1547 kursächsisch, gehörte von 1657–1738 zum Herzogtum Sachsen-Merseburg und gelangte 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.
1349/50 wird im Lehnbuch Friedrichs des Strengen ein Johannes von Zwochau („Johannes de Zcwachow“) als Besitzer und Bewohner eines Hofes zu Lemsel („Lomsil“) genannt. 1428 war der Rittersitz in der Hand der Familie von Krostewitz, die ihn bis zu ihrem Aussterben 1696 innehatte. 1696 fiel Lemsel an das Herzogtum Sachsen-Merseburg heim und wurde als Kammergut verwaltet.
1714 kaufte der Geheime Rat Wolf Dietrich Bose und 1720 Eustachius von Brösicke das Rittergut. Weitere Besitzer waren 1747–1765 die Ratsherrenfamilie Packbusch aus Halle, 1765–1789 Mitglieder der Familien von Brandenstein und von Wartensleben, 1791–1824 die von Könneritz, 1824–1850 der Leipziger Kaufmann Michael Anton Eckert und seit 1851 die aus Klostermansfeld stammende Familie Meyer. 1880 und noch 1937 wird Hedwig Meyer, seit 1902 verheiratete Scheibe, als Eigentümerin genannt. Zum Zeitpunkt der Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 war Hans Henning Grübner-Meyer, vorher schon Pächter von Brodau, auch Besitzer des Gutes Lemsel.
Das seit 1499 amtsässige Rittergut besaß schon 1442 das Erbgericht über das Dorf Lemsel, das nach Zschortau eingepfarrt blieb. Zum Gut gehörten schon 1497 Besitztitel in Pohritzsch, Krostitz, Wolteritz, Wiedemar und anderen Orten. 1559 bzw. 1667 hingen die Kirchenpatronate zu Wolteritz und Wiedemar am Gut. 1815/17 wurden die Gerichte über einen Teil des Dorfes Zschortau (fünf Bauerngüter) hinzuerworben. 1824–1850 und 1875–1945 befanden sich die Güter Brodau und Lemsel in gemeinsamem Besitz. |
Bestandsinformationen: | Das Gutsarchiv Lemsel kam separat über eine Abgabe der Kreisverwaltung Delitzsch neben dem Gutsarchiv Brodau (H 37) in das Landesarchiv. Die auf dem Rittergut Brodau entstandenen Akten im Gutsarchiv Lemsel wurden 2022 in das vorhandene Gutsarchiv Brodau eingearbeitet und dadurch der Umfang von 5,7 lfm auf 5,1 lfm reduziert. Ferner wurden 2022 die Akten der Gliederungsgruppe D 9, D XIV Nr. 1 - 11, 15 - 17 sowie D 9, D XX Nr. 1 und mehrere bislang unverzeichnete AE dem Bestand des Gutsarchivs Lemsel zugeordnet und der Bestand auf 6,20 lfm aufgestockt. Ein Rest von 0,05 lfm blieb unverzeichnet. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 9 Amt Delitzsch, 1442-1897 (Bestand)
siehe auch (GR): H 37 Gutsarchiv Brodau, 1685-1956 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4741 |
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