H 126 Gutsarchiv Köckte, 1609-1920 (ca.) (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 126
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Köckte
Laufzeit/Datum (detailliert):1609 - 1920
Laufmeter:2.20
Findhilfsmittel:Datenbank (2011) (online recherchierbar)
Registraturbildner:Köckte gehört zur Stadt Tangermünde, Lkr. Stendal, Sachsen-Anhalt.

Ursprünglicher Besitzer des Rittergutes Köckte (Kökte) war die 1618 ausgestorbene Familie von Köckte. Sie besaß im Kreis Stendal Güter in Arneburg (1430), Bölsdorf (1414), Dahrenstedt (1512), Demker (1375), Grobleben (1414), Hüselitz (1375), Köckte (1340), Langensalzwedel (1578) und Tangermünde (1430, 1512). Köckte wird im Jahr 1340, 1414 und 1511 erwähnt. Die Familie Köckte hatte zeitweise das Vogteiamt und die Hofrichterstelle in Tangermünde inne. Zudem besaß sie einen freien Lehnhof und ein Burglehen vor der Neustadt von Tangermünde sowie das Dorf Langensalzwedel mit der hohen und niederen Gerichtsbarkeit. Schon 1614, als Henning von Köckte ohne Erben verstorben war, wurde der Oberjägermeister Hans Jakob von Roth (Rohtt) nicht nur mit Langensalzwedel und dem Burglehenshaus in Tangermünde belehnt, sondern erhielt auch die Anwartschaft auf Köckte. Letzter Verteter dieses altmärkischen Geschlechtes derer von Köckte war Jahn von Köckte.

Hans Jakob von Roth-Holzschwang wurde am 30. Dezember 1618 mit dem Rittergut und der Feldmark Köckte durch Kurfüst Johann Siegmund von Brandenburg belehnt. Bedeutende Verteter dieser Familie waren Kardinal Franz Konrad von Rodt (Roth), als Bischof von Konstanz und Freiherr Maximilian von Rodt (Roth), ebenfalls Bischof von Konstanz. Die Familie von Roth hatte das Rittergut Köckte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts inne.

Von der Mitte des 19. Jahrhundert bis zum frühen 20. Jahrhunderts lassen sich als Besitzer des Rittergutes K. die Familien von Arnim und von Finck von Finkenstein nachweisen. Östlich der Kirche von Köckte ist ein Grabdenkmal der Familie von Arnim erhalten geblieben.

Folgend besaß die Familie Klavehn das Rittergut Köckte. Nördlich der evangelischen Kirche in Köckte ist ein monumentales Grabdenkmal der Familie Klavehn (um 1900) erhalten.

Nach 1929 ist die Familie Freyberg als Besitzer des Rittergutes Köckte nachweisbar.
Bestandsinformationen:Der Bestand umfasst 83 Akteneinheiten in einem Umfang von 1,55 laufenden Metern. Er beinhaltet nur zum geringen Teil Archivgut mit direktem Bezug auf das Rittergut Köckte. Der überwiegende Teil des Bestandes bildet die Überlieferung zu den Familien- und Vermögensverhältnissen der adligen Geschlechter von Roth, Waitz von Eschen und von Arnim, die das Rittergut Köckte vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts besaßen. Es handelt sich vor allem um Archivalien zu Familienangelegenheiten, zum umfangreichem Güterbesitz im heutigen Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg sowie zur dienstlichen Täigkeit einzelner Familienmitglieder, insbesondere der Deichhauptleute an der Elbe. Es finden sich in dem Bestand keinerlei Unterlagen aus der Zeit nach 1892. Dementsprechend finden sich keine Bezüge zu den ab diesem Zeitpunkt dort anssässigen Besitzern, nämlich den Grafen Finck von Finkenstein, der Familie Klavehn und der Familie Freyberg. Die Überlieferungen zur Familie Waitz von Eschen entstammen vermutlich aus dem Nachlass von Eleonore von Arnim (1853-1924), die eine geborene Waitz von Eschen war und über ihre Großmutter von der Familie von Roth abstammte.

Zum Bestand ist dabei noch folgendes anzumerken: Zwischen den vom Volksbildungsamt Salzwedel im Jahre 1949 übernommenen Akten des Gutsarchivs Tylsen befand sich eine Anzahl loser Blätter, die die Familien von Roth (Rohtt), Waitz von Eschen und von Arnim betreffen. Eine Beziehung zur Familie von dem Knesebeck oder zum Gut Tylsen ließ sich nicht ermitteln. Es muss angenommen werden, dass die losen Blätter aus der Wohnung des Rittmeisters Berndt von Arnim in Salzwedel stammen, dessen Großmutter väterlicherseits eine geborene von Roth (Rohtt) und dessen Mutter eine geborene Waitz von Eschen war. Im April 2011 wurden die Archivalien verzeichnet und die unter dem Anhang des Gutsarchivs Tylsen (H 236) erschlossenen Akteneinheiten (15) herausgelöst und in den vorliegenden Bestand eingearbeitet. Im Juni 2013 erfolgte eine Überarbeitung der Systematik und der gesamten Verzeichnung.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt, neu bearb. von Ute Bednarz u. a., Bd. 1, München/Berlin 2002, S. 492.
Geschichte der Stadt Tangermünde seit der Gründung derselben bis zu dem laufenden Jahre 1829 aus Urkunden und glaübwürdigen Nachrichten, bearb. von August Wilhelm Pohlmann, Stendal 1829, S. 368-373.
Lebedur, Leopold Freiherr von: Adelslexicon der Preussichen Monarchie, Bd.1, Berlin 1855, S. 454.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
Dc 136 Patrimonialgericht Köckte, 1760-1889 (Bestand)
 

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