Identifikation |
Signatur: | H 99 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Helbra |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1569 - 1883 |
Laufmeter: | 0.55 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 2009 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Helbra ist eine Gemeinde im Lkr. Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt.
Helbra war im Spätmittelalter Sitz eines Amtes der Grafen von Mansfeld. Mit der Sequestration der Grafschaft 1570/73 wurde es bis 1716 unter direkte magdeburgische Verwaltung gestellt, danach erhielt der magdeburgische Anteil der Grafschaft den Status einer Mediatherrschaft unter preußischer Hoheit. Mit dem Aussterben der Grafen gelangte Helbra 1780 endgültig zum preußischen Herzogtum Magdeburg, das 1816 in der preußischen Provinz Sachsen aufging, die bis 1945 bestand.
Im Pfarrdorf Helbra gab es Anfang des 16. Jh.s mehrere Gutskomplexe: das Vorwerk bzw. Amt der Grafen von Mansfeld, einen Klosterhof des Zisterzienserinnenklosters Helfta sowie ein Freigut. Vermutlich im Zusammenhang mit der Verpfändung des säkularisierten Klosteramtes Helfta an die Familie von Kerssenbrock 1565 kam auch der Klosterhof in Helbra an diese und wurde fortan als Rittergut Helbra bezeichnet. Das mansfeldische Amt, bei dem Patrimonialgerichtsbarkeit und Kirchenpatronat lagen, war spätestens seit 1569 verpfändet. In der ersten Hälfte des 18. Jh.s werden die Grafen von Donop und seit 1749 die Familie von Mahrenholtz als Pfandinhaber genannt. 1788 kaufte Friedrich August von Kerssenbrock das Amt Helbra und vereinigte es mit dem Rittergut. 1830 erwarb die Familie auch das Freigut. 1844/59 wurden die drei Gutskomplexe in einem Fideikommiss vereinigt, der bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz blieb.
1827–1844 verwaltete Luise Ernestine Henriette von Kerssenbrock, geb. von Bülow, von Helmsdorf aus einen größeren Besitzkomplex für ihre unmündigen Kinder, darunter das spätere Fideikommiss Helbra. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand wurde 1988 aus Archivalien rekonstruiert, die im 19. Jh. Eingang in das Gutsarchiv Helmsdorf gefunden hatten. 1827-1844 verwaltete Luise Ernestine Henriette von Kerssenbrock, geborene von Bülow (1783-1857), von Helmsdorf aus einen größeren Besitzkomplex für ihre unmündigen Kinder, darunter den späteren Fideikommiss Helbra. Ein anderer Teil des Gutsarchivs Helbra befinden sich heute im Staatsarchiv Detmold. 1990/91 wurde der Bestand erschlossen und im Jahre 2009 überarbeitet. |
Zusatzinformationen: | Verweise: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Staatsarchiv Detmold, Depositum Barntrup (von Kerssenbrock).
Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: Dc 101 Patrimonialgericht Helbra, 1678-1857 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4714 |
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