Identifikation |
Signatur: | H 95 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Harbke |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1119) 1321 - 1934 |
Laufmeter: | 104.60 |
Findhilfsmittel: | Findbuch |
Registraturbildner: | Harbke ist eine Gemeinde im Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt.
Der im 10. Jh. als „Herdbike“ erwähnte Ort wurde 1217 vom Welfenkaiser Otto IV. zu Lehen ausgegeben. Ende des 13. Jh.s und noch 1318 stand Harbke nach kriegerischen Auseinandersetzungen unter braunschweigischer, spätestens 1393 aber unter magdeburgischer Lehnshoheit. Das Erzstift Magdeburg fiel 1680 als Herzogtum Magdeburg an die Kurfürsten von Brandenburg und ging 1816 in der preußischen Provinz Sachsen auf, die bis 1945 bestand.
1040 werden die Herren von „Hartbeke“ greifbar, die ihre Burg 1217 als kaiserliches Lehen erhalten. Nach 1303 wurde Harbke von Ludolf und Bertram von Veltheim erworben. Eine in Harbke ausgestellte Urkunde von 1308 markiert den Anfang des kontinuierlichen Familienbesitzes bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945. Harbke blieb auch 1406 nach der Teilung in eine schwarze und eine weiße Linie ein Lehen zur gesamten Hand, das durch den Familienältesten verwaltet wurde (Seniorat). 1698 ging es in Alleinbesitz der schwarzen Linie über, die 1744 ein Fideikommiss errichtete, der neben Harbke auch die Güter Groppendorf, Aderstedt, Dingelbe (ab 1763: Großweißandt) und Ostrau umfasste und bis 1938 Bestand hatte.
1754 legte Friedrich August von Veltheim den für seine Baumzucht berühmten Park an, in dem Goethe 1805 botanische Studien betrieb. Sein Sohn August Ferdinand von Veltheim, ein kurbraunschweigischer Berghauptmann, wurde 1798 in den Grafenstand erhoben. Nach dem Aussterben der Grafenlinie erbte 1860 Franz Adolf von Veltheim aus der Ostrauer Linie Harbke, der 1908 zum Fürsten zu Putbus erhoben wurde. Zum Rittergut gehörten die Patrimonialgerichtsbarkeit über Harbke und über das im 15. Jh. erworbene Wulfersdorf. Zeitweilig wurden von hier aus auch das im 15. Jh. erworbene Rittergut Groppendorf und das 1544 erworbene Rittergut Aderstedt sowie 1434–1747 die Salzgrafschaft Schöningen mitverwaltet, seit Mitte des 19. Jh.s auch das Gut Kloster Neuendorf. Der nach ersten Versuchen um 1765 seit den 1840er Jahren industriell betriebene Braunkohlebergbau bei Harbke war hingegen nur bis 1860 mit dem Rittergut verbunden. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand wird auf Grundlage eines 2008 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: Dc 96 Patrimonialgericht Harbke, 1742-1903 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4712 |
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