Identifikation |
Signatur: | M 501 |
Benutzungsort: | Merseburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Bezirkstag und Rat des Bezirkes Halle |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1945) 1952 - 1990 |
Weitere Hilfsmittel (PDF): | siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar |
Laufmeter: | 588.00 |
Findhilfsmittel: | Findkartei, 1. und 2. Ablieferung (online recherchierbar), Ablieferungskartei zur 3. Ablieferung |
Registraturbildner: | Durch das Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern in der Deutschen Demokratischen Republik vom 23. Juli 1952 wurden die Länder aufgelöst und 15 Bezirke gebildet. Das Land Sachsen-Anhalt wurde in die Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. Die höchsten staatlichen Organe auf Bezirksebene bildeten die Bezirkstage und die Räte der Bezirke. Die konstituierende Sitzung des Bezirkstages Halle und des Rates des Bezirkes Halle fand am 1. August 1952 statt. Die Mitglieder des Bezirkstages wählten den Rat des Bezirkes, den Vorsitzenden des Rates des Bezirkes, seine Stellvertreter und den Sekretär sowie die Mitglieder der Ständigen Kommissionen. Außerdem wurden durch den Bezirkstag der Direktor, die Richter und Schöffen des Bezirksgerichts bestimmt. Bis zum Jahre 1976 wurde der Bezirkstag alle vier Jahre, danach alle fünf Jahre gewählt. Der Rat des Bezirkes war sowohl dem Ministerrat der DDR als auch den einzelnen Fachministerien unterstellt. Er war verantwortlich für die Durchführung der Gesetze und Maßnahmen der Regierung sowie der Beschlüsse des Bezirkstages und übte Anleitung und Kontrolle gegenüber den Räten der Kreise aus. Der Vorsitzende des Rates des Bezirkes – zugleich Mitglied der Bezirksleitung der SED – trug die Gesamtverantwortung für die Ratsbeschlüsse und war auch Leiter der Bezirkskatastrophenkommission. Weitere Ratsmitglieder waren zuständig für die Bezirksplankommission, den Bezirkswirtschaftsrat, für Inneres, Handel und Versorgung, Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, Finanzen und Preise, Wohnungspolitik, Arbeit und Löhne, Verkehr und Nachrichtenwesen, Umweltschutz und Wasserwirtschaft, Kultur, Jugendfragen, Körperkultur sowie Sport und Kirchenfragen. Dem Rat gehörten darüber hinaus der Bezirksarzt, der Bezirksbaudirektor und der Bezirksschulrat an. Dem Rat des Bezirkes Halle unterstanden zahlreiche nachgeordnete Einrichtungen, unter anderem die Büros für Städtebau und Architektur, für Territorial-planung, für Verkehrsplanung, die Leitakademie des Bauwesens, die Bezirksstelle für Tuberkulose und Lungenkrankheiten, das Bezirkshygieneinstitut, die Bezirksstelle für Ärztliches Begutachtungswesen, das Bezirksinstitut für Blutspende- und Transfusionswesen, verschiedene Kliniken, die Kinder- und Jugendsportschule, die Bezirksmusikschule, das Haus des Lehrers und die Institute für Lehrerbildung sowie mehrere Spezialheime. Außerdem unterstanden dem Rat des Bezirkes Halle noch zahlreiche bezirksgeleitete Einrichtungen, Betriebe und Kombinate, wie z. B. die Bezirksfilmdirektion, die Konzert- und Gastspieldirektion, der VEB Bezirksdirektion für Straßenwesen und das Verkehrskombinat Halle sowie der VEB Wohnungsbaukombinat Halle. Nach der friedlichen Revolution im Oktober und November 1989 blieb der Rat des Bezirkes Halle zunächst geschäftsführend im Amt. Auf der Sitzung der Volkskammer der DDR am 17. Mai 1990 wurde beschlossen, die Legislaturperiode der Bezirkstage zum 31. Mai 1990 zu beenden. Somit fand die letzte Sitzung des Bezirkstages Halle am 28. Mai 1990, die des Rates des Bezirkes Halle am 07. Juni 1990 statt. Für die Zeit des Übergangs bis zur Länderbildung übernahm ein Regierungsbevollmächtigter die Leitung der Bezirksverwaltungsbehörde Halle. Diese nahm die Verwaltung des noch bestehenden Bezirkes Halle sowie die Vorbereitung der Länderbildung, die per Gesetz vom 22. Juli 1990 durch die Volkskammer beschlossen wurde, wahr. Mit der Wiedereinrichtung des Landes Sachsen-Anhalt wurde schließlich unter anderem der Regierungsbezirk Halle gebildet und ein entsprechendes Regierungspräsidium mit Sitz Halle geschaffen. |
Bestandsinformationen: | In den Jahren 1970 - 1980 gelangte das Archivgut des "Bezirkstages und Rates des Bezirkes Halle" in mehreren Ablieferungen in das damalige Staatsarchiv Magdeburg. Anschließend erfolgte dort die Bearbeitung des umfangreichen Bestandes. Im Jahre 1992 wurde der Bestand, noch bevor das Landesarchiv Merseburg gegründet wurde, dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Merseburg zur Verwahrung übergeben und wurde 1993 in das Landesarchiv Merseburg integriert Eine weitere große Übernahme erfolgte im Jahre 1995 aus dem Verwaltungsarchiv des Regierungspräsidiums Halle. Die erste und zweite Ablieferung umfaßt 249 lfm (9721 Akteneinheiten) aus dem Zeitraum 1945 bis 1979. Der Teil des Bestandes, welcher 1995 übernommen wurde und zeitlich bis 1990 reicht, ist ebenfalls benutzbar, bedarf aber noch einer Bearbeitung. Dieser Teil umfasst 339 lfm. |
Zusatzinformationen: | Zur Geschichte des Bezirkes Halle sind auch die Bestände der Parteien und Organisationen, insbesondere die umfangreiche SED-Überlieferung sowie die Bestände der Volkseigenen Betriebe und Kombinate erwähnenswert. Die Akten der ersten und zweiten Ablieferung des Bestandes liegen auch als Lesefilme vor. |
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Files |
Files: | - LHASA_Zwangsarbeiterinventar_MER.pdf
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4164 |
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