Identifikation |
Signatur: | I 562 |
Benutzungsort: | Merseburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Maschinenfabrik Sangerhausen AG |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1874 - 1945, 1961 |
Laufmeter: | 5.50 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 2018 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Am 30. August 1865 gründeten der Kaufmann Julius Hornung und der Ingenieur Carl Flügel in Sangerhausen die Eisengießerei und Maschinenfabrik Flügel & Hornung. Auf Carl Flügel folgte bereits 1867 der Ingenieur Carl Rabe als Mitinhaber, woraufhin der Firmenname in Eisengießerei und Maschinenfabrik Hornung & Rabe geändert wurde. Mit der Umbildung in eine Aktiengesellschaft entstand daraus zum 1. April 1873 die Sangerhäuser Aktien-Maschinenfabrik und Eisengießerei, vormals Hornung & Rabe.
1876 kam die infolge Konkurses geschlossene Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen in Sangerhausen und 1900 die Dampfkesselfabrik F. Schmidt in Halle zum Betriebsvermögen hinzu. 1922 wurde die Firma in Maschinenfabrik Sangerhausen Aktien-Gesellschaft in Sangerhausen umbenannt.
Anfänglich produzierte die Firma v.a. Dampfmaschinen, Grubenanlagen und Einrichtungen für die Zucker- und Brauindustrie. Später erfolgte die Spezialisierung auf Zuckerfabriks- und Zuckerraffinerie-Einrichtungen, Filterpressen, Dampfmaschinen, Pumpen und Kondensationsanlagen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Vacuumapparate Dreyer & Holland-Merten GmbH, deren gesamte Geschäftsanteile 1939 in den Besitz der Maschinenfabrik übergingen,stellte sie seit etwa 1935 auch Anlagen für die chemische Industrie her.
Aufgrund des Befehls Nr. 126 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) wurde die Maschinenfabrik Sangerhausen am 24. November 1945 unter Sequester gestellt und ging im Juli 1946 als Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) in das Eigentum der UdSSR über. Hauptinhalt der Produktion war weiterhin die Fertigung von Anlagen für die Zuckerindustrie und Zuckerverarbeitung. Am 3. Juni 1952 wurde die Fabrik als VEB Maschinenfabrik Sangerhausen in Volkseigentum übergeben. |
Bestandsinformationen: | Ein Teil des Firmenschriftgutes ging bereits gegen Ende des 2. Weltkrieges durch Kriegseinwirkung und später durch unsachgemäße Lagerung, insbesondere Wasserschäden, verloren. Vom Verwaltungsarchiv des VEB Maschinenfabrik Sangerhausen wurden 1977 etwa 1,7 lfm archivwürdiges Schriftgut (100 VE) der ehemaligen Maschinenfabrik Sangerhausen AG an das damalige Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Der Bestand war durch eine Findkartei erschlossen. 1988 wurde der Archivbestand teilweise neu verzeichnet, strukturiert und geordnet. Die bestehenden Archivsignaturen wurden beibehalten. Kassationen erfolgten nicht. 1994 gelangte das Archivgut vom Staatsarchiv Magdeburg in das neugegründete Landesarchiv Merseburg (heute Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abt. Merseburg). 2016 erfolgte eine erste Erfassung des noch unverzeichneten Bestandes VEB Maschinenfabrik Sangerhausen (I 563). Dabei konnten noch einige Akten der Maschinenfabrik Sangerhausen AG ermittelt werden. 2017 wurde diese Akten in scopeArchiv erfasst und der Gesamtbestand abschließend bearbeitet. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Laschke, Michael (2006): Zwischen Kaiser und Treuhand. Aufstieg und Untergang der Maschinenfabrik Sangerhausen. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4027 |
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