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F 521 Deutsche Grube AG, Grubenverwaltung Geiseltal, Grube Otto Tannenberg, bei Körbisdorf, 1856-1957 (Bestand)[Location: Merseburg]
Identifikation |
Signatur: | F 521 |
Benutzungsort: | Merseburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Deutsche Grube AG, Grubenverwaltung Geiseltal, Grube Otto Tannenberg, bei Körbisdorf |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1856 - 1957 |
Weitere Hilfsmittel (PDF): | siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar |
Laufmeter: | 4.90 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 2019 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Das Unternehmen Grube Otto Tannenberg war eine AG und trug ursprünglich den Namen „Zuckerfabrik Körbisdorf“. Die Entstehung des Unternehmens reicht bis in das Jahr 1856 zurück („Firma Brumhard, Koch und Compagnie“). Von 1856 bis 1917 wurde hauptsächlich der Anbau von Zuckerrüben und die Zuckerfabrikation betrieben, lediglich im Nebenbetrieb der Bergbau. In einer Grube unter Tage wurde Kohle für den Bedarf der Zuckerfabrik und deren Ziegelei, die bis 1918 in Betrieb war, abgebaut. Diese Grube wurde nach dem im Jahr 1861 verstorbenen Mitbegründer der Firma Otto Brumhard „Otto“ genannt. Ab 1917 wurde der nach 1900 im offenen Tagebau betriebene Kohleabbau zum Hauptbetrieb des Unternehmens. Die BASF (später Teil der IG Farben AG), die Kohle für das (später zum IG-Konzern gehörende) Werk in Leuna benötigte, erwarb 1917 zwei Drittel der gesamten Aktien des Unternehmens. 1925 wurde die Zuckerfabrikation ganz eingestellt und der Zuckerfabrik „Stöbnitz R. Bach & Compagnie“ übertragen. Durch Tausch und Übernahme der dannenbergischen Kohlenfelder von Pfännerhall bekam zum einen die Grube „Otto“ den Namen „Otto Tannenberg“, zum anderen entstand ein zweiter Tagebau „Tannenberg“. Die Zuckerfabrik Körbisdorf hieß danach Grube Otto Tannenberg. Die Abteilung Bergbau der Zuckerfabrik Körbisdorf unterstand der Zuckerfabrik Körbisdorf AG Halle, dann der Hauptverwaltung Gewerkschaft Elise II in Halle. Im Jahr 1937 ging das gesamte Vermögen des Unternehmens auf die IG Farben AG über. Um 1938 war Hauptverwaltung für die Gruben Elise II, Pauline, Emma und Otto Tannenberg die Deutsche Grube AG mit Sitz in Halle. Alle Hauptverwaltungen waren Tochtergesellschaften des IG Farbenkonzerns, Frankfurt/Main, und im Gebäude der Verwaltung der IG Bergwerke in Halle, Merseburger Str. 156/157, untergebracht. Die Betriebsleitung der Grube Otto Tannenberg wurde von den Hauptverwaltungen mit „Geiseltalverwaltung Benndorf“ angeschrieben, weil sie die Schwesternwerke im Geiseltal (Gruben Elise II, Pauline und Emma) mit verwaltete. Organisatorisch gliederte sich das Unternehmen von 1917 bis 1947 in eine Betriebsdirektion (mit Sekretariat) und drei ihr unterstehende Abteilungen: die bergbautechnische Abteilung, die maschinentechnische Abteilung und die kaufmännische Verwaltung. Die Betriebsdirektion unterstand direkt der Hauptverwaltung in Halle. Außerdem gab es einen Betriebs- bzw. Vertrauensrat. Als Folge des Gesetzes über die Enteignung der Bergwerke und Bergwerksunternehmungen vom 30. Mai 1947 wurde der Betrieb von der Vereinigung der volkseigenen Betriebe der Kohlenindustrie ab 1. März 1948 dem Werk Neumark zugeordnet. 1960 wurde die Betriebsleitung des Werkes Neumark mit dem VEB Braunkohlenwerk (BKW) Pfännerhall vereinigt und erhielt den Namen „VEB BKW Geiseltal Mitte“. Dieser VEB, welcher die Grube Otto Tannenberg verwaltete, gehörte zum VEB Braunkohlenkombinat Geiseltal, Großkayna. Im Jahr 1993 wurde die Braunkohlengewinnung aus den Tagebauen des Geiseltales eingestellt. |
Bestandsinformationen: | Die Übergabe der Akten der Grube Otto Tannenberg erfolgte 1977 durch das VEB Braunkohlenkombinat Geiseltal, Großkayna, an das damalige Staatsarchiv Magdeburg. Im Jahr 1994 wurden sie von dort an das damalige Landesarchiv Merseburg übergeben. Weitere Akten des Bestandes Grube Otto Tannenberg wurden im Jahr 2005 durch die Iron Mountain Disos GmbH, Archiv- und Dokumentationszentrum Bitterfeld, an die Abteilung Merseburg des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt übergeben. Die Ablieferungsliste wurde in die Archivdatenbank migriert. Im Zuge der 2018 stattgefundenen Retrokonversion des Findhilfsmittels des Verwaltungsarchivs von 1977 erhielten die eingelesenen Akten des DISOS-Nachtrags wieder ihre ursprünglichen Signaturen. |
Zusatzinformationen: | 502 großformatige Karten wurden verzeichnet und aus Gründen der Bestandserhaltung entnommen. Die Lagerungssignatur ist bei der entsprechenden Verzeichnungseinheit im Enthält/Darin-Vermerk bzw. in der Einzelverzeichnung angegeben. Neben den explizit verzeichneten Karten befindet sich im Bestand weiteres Kartenmaterial.
Die frühere Bezeichnung des Bestandes lautete Rep. I, 7.5.3. / 01 Kohle u. Energie, Benndorf. Kopien der Gründungsunterlagen der Jahre 1856 bis 1864 sind in der Akte F 521, Nr. 1 enthalten.
Ergänzende Bestände: - F 515 VEB Braunkohlenkombinat Geiseltal, Großkayna (GP: F 515 VEB Braunkohlenkombinat Geiseltal, Braunkohlenwerk Geiseltal Mitte) - F 520 Deutsche Grube AG, Hauptverwaltung Halle (Saale) - F 522 Deutsche Grube AG, Halle (Saale), Grubenverwaltung Geiseltal, Grube Emma, bei Lützkendorf - F 523 Deutsche Grube AG, Halle (Saale), Grubenverwaltung Geiseltal, Grube Elise II, bei Mücheln - F 524 Deutsche Grube AG, Halle (Saale), Grubenverwaltung Geiseltal, Grube Pauline, bei Stöbnitz - I 680 VVB der Zuckerindustrie Halle (Saale). |
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Files |
Files: | - LHASA_Zwangsarbeiterinventar_MER.pdf
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=3930 |
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