Identifikation |
Signatur: | M 559 |
Benutzungsort: | Merseburg |
Benutzbarkeit: | eingeschränkt benutzbar |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Transportpolizeiamt Halle einschließlich der Transportpolizeireviere |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1952 - 1990 |
Laufmeter: | 17.20 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 1952 - 1970 (online einsehbar); zum Teil unerschlossen (1970 - 1990) |
Registraturbildner: | Die Transportpolizei ging am 01. Juli 1945 aus dem Bahnschutz, der der Deutschen Reichsbahn angegliedert war, hervor. Später erfolgte die Abtrennung von der Reichsbahn und die Schaffung der Eisenbahn-Volkspolizei. Mit Befehl des Chefs der Deutschen Volkspolizei vom 14. Dezember 1949 wurde die HA Transportpolizei beim Ministerium des Innern geschaffen, die Eisenbahn- und Wasserschutzpolizei zusammengefasst und unter der Bezeichnung „Transportpolizei“ ein Dienstzweig der Deutschen Volkspolizei. An Stelle der bisherigen Eisenbahnpolizeiabteilungen entstanden die Volkspolizei-Ämter (Transport), die seit 1953 dem Ministerium für Staatssicherheit unterstanden. 1954 wurden die Transportpolizeiämter durch das Ministerium für Staatssicherheit aufgelöst und durch 14 Abschnittsverwaltungen der Transportpolizei ersetzt. Der Ministerrat leitete im Jahre 1957 die Reorganisation der Organe der inneren Sicherheit ein. Die Transportpolizei, die seit 1953 dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt war,wurde wieder in das Ministerium des Innern eingegliedert und blieb bis zum Ende der DDR ein Dienstzweig der Volkspolizei. Der Ministerrat beschloss eine Strukturveränderung, nach der die Kommandos Deutsche Grenzpolizei und Bereitschaftspolizei im MdI sowie die HA Transportpolizei innerhalb der HVDVP gebildet wurden. Zur Abschnittsverwaltung der Transportpolizei Halle (AVT) gehörten bis zur Bildung des Transportpolizei-Amtes Halle im Jahre 1970 die Transportpolizei-Ämter Halle, Leipzig und Wittenberg mit den Revieren Halle-Hauptbahnhof, Halle-Güterbahnhof, Merseburg, Leipzig-Hauptbahnhof, Altenburg, Wahren, Engelsdorf, Wittenberg, Falkenberg und Bitterfeld. Auf der Grundlage eines Beschlusses des Nationalen Verteidigungsrates der DDR wurden mit Befehl 24/69 des MdI vom 22.10.1969 Maßnahmen zur Veränderung der Führung und Struktur des Dienstzweiges Transportpolizei angewiesen und die Transportpolizei grundsätzlich neu organisiert. Ziel war es, die einheitliche Führung aller Dienstzweige in den Bezirken durch die Chefs der BDVP zu sichern, um die öffentliche Ordnung und Sicherheit unter allen Bedingungen komplex zu garantieren. Die den acht Reichsbahndirektionen angepassten Abschnittsverwaltungen der Transportpolizei (AVT) wurden zusammen mit den bestehenden Transportpolizei-Ämtern aufgelöst und in jedem Bezirk ein Transportpolizeiamt (TPA), unabhängig von den Zuständigkeitsbereichen der Reichsbahndirektionen, geschaffen und dem Chef der jeweiligen Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP) unterstellt. Die Transportpolizeireviere und –gruppenposten wurden dem Transportpolizeiamt angegliedert und die Kompanien unterstanden dem Chef der BDVP. Die Verwirklichung dieser Maßnahme erfolgte schrittweise bis zum 1. Juli 1970. Aufgaben der Transportpolizei bestanden v.a. im Schutz der Anlagen und Einrichtungen der Deutschen Reichsbahn und der Gewährung von Ordnung und Sicherheit im Eisenbahnverkehr. Schwerpunkt der Arbeit war der Kampf gegen Wagenfehlleitungen, -beschädigungen und – entgleisungen. Weiterhin gehörte die Sicherung der Leipziger Frühjahrs-und Herbstmesse, Überwachung der Einhaltung der Brandschutzbestimmungen auf Reichsbahngebiet, Beteiligung an der Bergung von Verletzten, Aufräumungsarbeiten bei Zugunglücken, Verhinderung von Straftaten sowie Republikfluchten zu ihren Aufgaben. Eine wichtige Rolle nahm die Transportpolizei bei der Verhinderung von „Republikfluchten“ ein, in dem sie D-Züge kontrollierte, die in Richtung Grenzgebiet fuhren. Sie war weiterhin für die Sicherung der Bahnhöfe und der Züge zu besonderen Anlässen, die Bahnsteigsicherung bei Halts von Transitzügen (Westberlin-BRD) auf den Bahnhöfen sowie für die Absicherung der Fahrten der DDR-Regierung verantwortlich. Am 30. September 1990 wurde die Transportpolizei aufgelöst. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand Abschnittsverwaltung der Transportpolizei Halle, 1952-1970, wurde als Bestand 32 des Zentralarchivs des ehemaligen Ministeriums des Innern der DDR im Jahre 1988 im Verwaltungsarchiv der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Halle bearbeitet. Im März 1990 erfolgte die Übergabe des Bestandes 32, Abschnittsverwaltung der Transportpolizei Halle vom Bezirksverwaltungsarchiv der BDVP Halle an das Zentrale Archiv des Ministeriums für Innere Angelegenheiten in Berlin. Die Rückgabe dieser Akten an das Landeshauptarchiv in Magdeburg erfolgte am 10. Dezember 1990. Im Jahre 1994 wurde der Bestand zuständigkeitshalber an das neuerrichtete Landesarchiv Merseburg abgegeben. Das Regierungspräsidium Halle übergab dem Landesarchiv Merseburg in den Jahren 1994 und 1995 weitere Überlieferungen des ehemaligen Transportpolizei-Amtes Halle aus dem Zeitraum 1975 bis 1990. Der im Archiv der BDVP Halle bearbeitete Teilbestand besteht aus 174 Verzeichnungseinheiten aus dem Zeitraum 1952 bis 1975 und umfasst 19,5 lfm. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=3688 |
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