U 21 II 8 Kloster Neuendorf, 1232-1614 (Bestand)[Location: Magdeburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:U 21 II 8
Benutzungsort:Magdeburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Kloster Neuendorf
Laufzeit/Datum (detailliert):1232 - 1614
Laufmeter:1.50
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Das Zisterzienserinnenkloster Neuendorf wurde im Jahr 1232 erstmals urkundlich erwähnt. Das genaue Gründungsjahr ist unbekannt, jedoch wird eine Stiftung zwischen 1228 und 1230 angenommen. Die frühe Ausstattung des Klosters geht vor allem auf Stiftungen der brandenburgischen Markgrafen Johann I. und Otto III. zurück. 1246 wurde dei Gemeinschaft durch Papst Innozenz IV. bestätigt, auf die Statuten des Zisterzienserordens verpflichtet und von geistlicher und weltlicher Gerichtsbarkeit eximiert. Zum Ende des 13. Jahrhunderts kam es zu einer Filialgründung in Heiligengrabe.
Das Kloster Neuendorf entwickelte sich neben dem Kloster Diesdorf zu einem der bedeutendsten Frauenklöstern der Altmark und verfügte über einen umfangreichen Grundbesitz in der Region. Dieser stammte zum Großteil aus Stiftungen und Schenkungen des regionalen Adels sowie Patrizierfamilien aus Gardelegen und Stendal. Frauen dieser Familien besetzten auch vorwiegend die Klosterämter, so das Amt der Äbtissin, der Priorin sowie der Armenpflegerinnen (Caritaten). Nach außen wurde das Kloster durch einen Propst vertreten. Im Kloster lebten durchschnittlich 60 Konventualinnen.
Seit dem 15. Jahrhundert wurde das Kloster Neuendorf zum "Hauskloster" und zur Grablege der Familie von Alvensleben. Doch kam es immer wieder zu räuberischen Überfällen auf Klosterbesitz und einer Stagnation der Klosterwirtschaft. Dies führte 1481 zu einer Visitation und darauffolgenden Reform des Klosters unter Äbtissin Anna von der Schulenburg.
Der 1539 in der Mark Brandenburg eingeführten Reformation widersetzten sich die Nonnen des Klosters Neuendorf, das 1541 visitiert wurde. Erst unter kurfürstlicher Androhung der Aufhebung nahm das Kloster 1578/79 die neue Lehre an und wurde zu einem evangelisches Damenstift, das bis 1810 exisiterte. Die Klostergüter standen ab 1544 unter landesherrlicher Verwaltung wurden zum landesherrlichen Amt Neuendorf umgewandelt, das 1834 verkauft wurde.
Bestandsinformationen:Die Urkunden des Klosters Neuendorf wurden im Staatsarchiv Magdeburg aufbewahrt, wo ein altes Repertorium angelegt wurde. Dieses wurde am 3. April 1865 zusammen mit dem alten Bestand nach Berlin an das Geheime Staatsarchiv abgegeben.
Alle Nachträge bis auf Nr. 121a, 151a (siehe im Feld "Frühere Signaturen") sind in Berlin zum Bestand gekommen, dafür wurden Nr. (alt) 35 (jetzt: U 21, IV Nr. 27) , 37 (jetzt: U 21, IV Nr. 41) , 52 (jetzt: U 21, II.7 Nr. 1) , 59 (jetzt: U 21, IV Nr. 60), 68 (jetzt: U 21, V Nr. 282), 69 (jetzt: U 21, IV Nr. 42) , 81 (jetzt: U 21, III.7 Nr. 36), 154 (jetzt: U 21, I Nr. 4) aus dem Fonds entfernt und im Geheimen Staatsarchiv an anderen Stellen, ohne Beachtung der Provenienz, untergebracht . Die Nr. 156 (alt) ist zu den Akten Rep. 21. 106 b.1. gelegt worden. Diese Stücke sind bei Rückgabe des Bestandes im Jahr 1925 (Acc. 10/1925) nicht wieder mit nach Magdeburg gekommen, sondern in Berlin verblieben. (Vgl. Vermerk Otto Korn von 1942 im alten Findbuch).
Im Jahr 1963 wurden diese Urkunden bis auf Nr. 156 (alt) vom Deutschen Zentralarchiv, Abt. II Merseburg an das Staatsarchiv Magdeburg zurückgegeben.
Im November 2011 wurde der Bestand entsprechend der Neuordnung des Gesamtbestandes U 21 Urkunden der Altmark retrokonvertiert und umsigniert.
Zusatzinformationen:Weiterführende Literatur:

Liselott Enders: Die Altmark, Berlin 2008.
Jiří Fajt, Wilfried Franzen, Peter Knüvener (Hg.): Die Altmark von 1300 bis 1600. Eine Kulturregion im Spannungsfeld von Magdeburg, Lübeck und Berlin. Berlin 2011.
Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Havelberg 2012.
Otto Korn: Beiträge zur Geschichte des Zisterzienser-Nonnenklosters Neuendorf in der Altmark, in: Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und Anhalt, Bd. 5 (1929), S. 104-219.
Otto Korn: Anlage und Bauten des Klosters Neuendorf in der Altmark, in: ders. (Hrsg.), Zur Geschichte und Kultur des Elb-Saale-Raumes. Festschrift für Walter Möllenberg, Burg 1939, S. 113-135.
Cornelia Oefelein: Neuendorf. Zisterzienserinnen. In: Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich u. a. (Hg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. (Brandenburgische historische Studien, Bd. 14). Bd. 1, S. 687-706.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark, Berlin 2018.

Editionen:

Handschriftlich: Diplomatarium Monasterii B. Mariae V. sanctimonialium in Niendorp prope Gardelege descriptum et collectum a Petro Wilhelmo Behrends Pastore Nordgermersleb(ensis) anno 1842 mens(e) Augusto (in der Manuskriptensammlung der Dienstbibliothek des LASA, Signatur Ms 69)
Gedruckt (in Auswahl): Codex diplomaticus Brandenburgensis, I Bd. 22, S. 363-409, Suppl., S. 356-382.

Andere Archivbestände:

Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Cop., Nr. 1915a.
Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Cop., Nr. 1915c.
Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Da 48 Amt Neuendorf.
Landesarchiv Sachsen-Anhalt: U 21 II 1 Domstift Stendal.
Landesarchiv Sachsen-Anhalt: A 23 g Altmärkisches Obergericht zu Stendal.
Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Slg. 30 Dokumente zur Geschichte der Altmark und Jerichow.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
Da 48 Amt Neuendorf, 1543-1861 (Bestand)

siehe auch:
U 21 II 1 Domstift Stendal, 1188-1588.07.04 (Bestand)

siehe auch (GR):
Cop., Nr. 1915c Abschriften einiger das Jungfrauenkloster Neuendorf in der Alten Mark betreffenden Urkunden... von Elias Caspar Reichard 1781, 1781 (Akte)

siehe auch (GR):
Cop., Nr. 1915a Urkunden-Verzeichnis für Urkunden von 1233-1575, 16. Jh.-17. Jh. (Akte)
 

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