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L 174 Landesarchiv Sachsen-Anhalt und Vorgänger, 1944-2017 (Bestand)[Location: Magdeburg]
Identifikation |
Signatur: | L 174 |
Benutzungsort: | Magdeburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Hinweis: | Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. |
Titel: | Landesarchiv Sachsen-Anhalt und Vorgänger |
Laufzeit/Datum (detailliert): | ab 1945 |
Registraturbildner: | Das Landesarchiv Sachsen-Anhalt ist zuständig für die Überlieferung der Ministerien, Behörden und Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt und verwahrt die Unterlagen dieser sowie von deren territorialen Vorgängern seit dem frühen 10. Jahrhundert. Die Aufgaben und Zuständigkeiten des Landesarchivs sowie die Benutzung des Archivguts durch die Öffentlichkeit sind im Archivgesetz Sachsen-Anhalt (ArchG LSA) geregelt. Die Überlieferung des Provinzialarchivs - seit 1867 Staatsarchiv Magdeburg - bis 1945 befindet sich im Bestand C 22 Staatsarchiv Magdeburg, und für Anhalt von 1872 bis 1945 im Bestand Z 290 Staatsarchiv Zerbst. Für die Zeit nach 1945 wurde ein Sammelbestand gebildet, der neben dem Hauptstandort Magdeburg die dazugehörigen Außenstellen in Merseburg (1948 – 1965), Oranienbaum (1947 – 1965, ab 1966 bis 1975 Historisches Staatsarchiv), Möckern (1958 – 1993) und Wernigerode (ab 1967) umfasst. Bis März 1949 existierte auch noch die Archivberatungsstelle in Naumburg, deren Aufgaben dann aus Magdeburg wahrgenommen wurden. Das Staatsarchiv Magdeburg wurde nach 1945 der Landesregierung (Ministerium für Volksbildung) unterstellt und 1947 in Landes- , 1950 in Landeshauptarchiv umbenannt (Anordnung zur Durchführung der Verordnung über das Archivwesen vom 13.7.1950, §4 Abs. 2). 1965 erhielt es wieder den Namen Staatsarchiv Magdeburg. (Verordnung über das Staatliche Archivwesen, vom 17. Juni 1965). Mit der Einführung des Amtes des Generaldirektors der staatlichen Archive 1952 in Potsdam wurden alle Landeshaupt- und Landesarchive der Hauptabteilung Archivwesen im Ministerium des Innern unterstellt und von dort aus auch fachlich angeleitet. Neben der Staatliche Archivverwaltung (ab 1954) war das Staatsarchiv Magdeburg außerdem verwaltungstechnisch dem Rat des Bezirkes, Abteilung Inneres und Archivwesen unterstellt. Durch die Auflösung der Staatlichen Archivverwaltung und die Wiedereinführung der Länder, kam es zu einer erneuten Umstrukturierung. 1991 wurde aus dem Staatsarchiv wieder ein Landeshauptarchiv, mit den drei Außenstellen Oranienbaum, Wernigerode und Möckern. Die Außenstellen, außer Möckern welches 1994 aufgelöst wurde, erhielten 1993 den Status von eigenständigen Landesarchiven; das Landesarchiv Merseburg wurde neu gegründet. Seit 2001 sind die Landesarchive Magdeburg, Merseburg und Dessau gleichberechtigte Abteilungen innerhalb des Landesarchivs Sachsen-Anhalt. Die Außenstelle Wernigerode blieb als Standort in die Abteilung 2 Magdeburg des Landesarchivs Sachsen-Anhalt integriert. Die Leitung des Archivs hatte von 1946 bis 1948 kommissarisch Frau Dr. Liselotte Knabe inne, die gleichzeitig die Archivberatungsstelle in Naumburg verantwortete und in dieser Zeit auch die Außenstelle in Merseburg archivfachlich leitete. Ab 1948 wurde Herr Dr. Hanns Gringmuth-Dallmer, der bereits vor dem Krieg im Staatsarchiv Magdeburg arbeitete, zum leitenden Direktor ernannt. Auf Betreiben der Staatlichen Archivverwaltung musste Gringmuth-Dallmer diesen Posten 1968 an Herrn Dr. Rudolf Engelhardt abgeben. Er wurde stattdessen Leiter der Außenstelle Wernigerode. Nach der Wende übernahm Dr. Josef Hartmann die Leitung des Landesarchivs, nachdem er bereits seit 1965 stellvertretender Leiter gewesen war. 2000 wurde Karlotto Bogumil Leiter des Landesarchivs, der dieses Amt bis 2002 innehatte. 2002 bis 2017 leitete Frau Dr. Ulrike Höroldt das Landesarchiv. Seit 2017 nimmt Herr Dr. Detlev Heiden diese Aufgabe wahr. Weitergehende Informationen zu den einzelnen Standorten finden sich auf der jeweiligen Gliederungsebene. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand umfasst die Geschäftsakten der Behörde seit 1945, wobei einige Akten, die bereits vor 1945 begonnen wurden, auch im Vorgängerbestand C 22 Staatsarchiv zu finden sind. Die Akten sind standortbezogen in (Alt)registraturen aufbewahrt worden und nach verschiedenen Aktenplänen geführt (1945 – 1954, 1955 – 1985, 1986 – 1991). In großen Teilen sind die Unterlagen entweder mit Ablieferungsverzeichnissen in der Altregistratur abgeliefert oder bei der Abgabe an die Altregistratur von den Mitarbeitern nacherfasst worden. Da in Magdeburg ursprünglich eine Eingliederung in den Bestand C 22 vorgesehen war, trug ein Teil der älteren Akten bereits vorläufige Archivsignaturen, die bei der Verzeichnung in das Feld „frühere Archivsignatur“ übernommen worden sind. Die erste Bearbeitung eines Teilbestandes erfolgte in der Abteilung Dessau und betraf die Akten in der dortigen Altregistratur. Die ersten 300 Archivsignaturen sind daher in Dessau zu finden. Danach erfolgte 2020 der Zugang 76/2020 der Altregistratur der Außenstelle Wernigerode, die zuvor im August 2019 und im Juli 2020 einer Bewertung unterzogen worden war. Die wahrscheinlich nur unvollständigen Reste der Altregistratur der Abteilung Merseburg (1948 – 1965) waren nicht in der Abteilung Merseburg geblieben, sondern mit Herr Fritz Oelze, der in Merseburg die archivfachliche Leitung vor Ort innehatte, bei dessen Versetzung nach Wernigerode dorthin abgegeben worden. Daher kam dieser Teil mit dem Zugang 76/2020 ins Haus. Ergänzt wurde die Überlieferung durch Teile der Nachlässe von Fritz Oelze, in dem sich neben privaten Unterlagen auch die Diensttagebücher und weitere dienstliche Schriftstücke befanden. Danach erfolgte von 2020 bis 2021 die Bewertung der Altregistratur in Magdeburg, deren archivwürdiger Teil (ca. 70%) als Zugang 118/2021 übernommen wurde. Der größte Teil der Bewertung betraf die Benutzerakten (Buchstabenauswahl und thematische Auswahl nach Benutzerkartei). Vor allem die Akten aus den Nachkriegsjahren, die Leitungsunterlagen, Fotos, Hilfsmittel und Karteien sowie Brigadetagebücher wurden komplett überliefert. In vielen anderen Bereichen des Archivs, wie beispielsweise der Auswertung, Benutzung, Öffentlichkeitsarbeit, dem Neuererwesen und der Ausbildung konnte mit einer Auswahl relevanter Akten die Überlieferung verdichtet werden. 2021 bis 2023 wurden die Unterlagen bis 1990 in einem Projekt der Abteilung Magdeburg verzeichnet. Aufgrund der arbeitsteiligen Erschließung folgen die Archivsignaturen keiner logischen Ordnung. Die Überlieferung wird laufend ergänzt, z.B. durch die Abgabe von privaten Fotos (Zugang 18/2023) bzw. dienstlichen Unterlagen an die Altregistratur. Als Besonderheiten sind zu erwähnen, dass die Überlieferung der Wirtschaft bis 1990 ebenfalls im Landesarchiv zu finden ist und dass auch einige kommunale Bestände in dieser Zeit an das damalige Staatsarchiv abgegeben worden sind. Durch die fachliche Aufsicht über die Wirtschafts- und Kommunalarchive (bzw. die Registraturen der Betriebe) sind im Bestand auch Informationen zu diesen Beständen und dem Zustand der Unterlagen dieser Archive zu finden. Insbesondere zu Leitungs-, Organisations- und Personalfragen sowie zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppen bis 1990 liegen aufgrund der Unterstellung unter die Staatliche Archivverwaltung (STAV) Akten im Bundesarchiv vor. |
Zusatzinformationen: | Für die Geschichte des Landesarchivs (strukturelle Entwicklung, Arbeitsorganisation, Standorte), sowie die Entwicklung der archivfachlichen Aufgaben in der DDR und deren Veränderungen nach der Wende (archivfachliche oder wissenstheoretische Fragestellungen) ist der Bestand L 174 von großem Wert. Darüber hinaus können aus den Unterlagen Informationen über einzelne Bestände und deren Genese entnommen werden (z.B. in Bezug auf Überlieferungsbildung, Verluste). Die Bereiche Personal, Aus- und Fortbildung sowie BGL, FDJ, DSF, Konfliktkommission und Brigadetagebücher bieten sich für eine Mikroanalyse der Arbeitswelt in der DDR an. Aufgrund der darin enthaltenen personenbezogenen Unterlagen, ist hier jedoch mit Einschränkungen in der Benutzung zu rechnen. Da die Außenstellen des Landesarchivs sowie das Archivgebäude in der Hegelstraße selbst häufig in historisch interessanten z.T. denkmalgeschützten Gebäuden untergebracht waren, sind die Bauunterlagen ebenfalls von bauhistorischem Interesse. Als Besonderheiten im Bestand sind neben den Spezialinventaren sowie der Benutzerkartei, die Stempel- und Schildersammlung zu erwähnen. Der Bestand trägt die Archivsignatur L 174. Die Akten sind daher folgendermaßen zu zitieren: Landesarchiv Sachsen-Anhalt (LASA), L 174, Nr. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=3065523 |
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