Z 284 Amalienstiftung Dessau, 1201-1956 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:Z 284
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Amalienstiftung Dessau
Laufzeit/Datum (detailliert):1201 - 1956
Findbuch (PDF):siehe unten unter »Dateien«
Laufmeter:11.40
Findhilfsmittel:Findbuch 2000 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Die Prinzessin Henriette Amalie wurde am 07.12.1720 als jüngste Tochter des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau geboren. Wegen einer nicht standesgemäßen Beziehung zum Sohn des fürstlichen Hofjägers, aus der ein Kind hervorging, wurde sie von ihrer Familie zum Eintritt in das Adlige Fräuleinstift in Herford (Westfalen) gedrängt. Ihr Kind wurchs währenddessen bei einer Kaufmannsfamilie in Frankfurt am Main auf. Obwohl Henriette Amalie im Laufe der Zeit ihren Wohnsitz in die Nähe Frankfurts - sie bewohnte in Bockenheim ein kleines Schloss - verlegte, soll es zwischen Mutter und Kind keinen persönlichen Kontakt mehr gegeben haben. Ab dem Jahre 1753 kaufte sie in Bockenheim und Kreuznach einige Grundstücke, wobei sie die dortigen Äcker, Wiesen, Wein- und Obstgärten selbst mit bewirtschaftete. Außerdem zeigte sie großes Interesse an der Kunst. So hinterließ sie mit ihrem Tod im Jahre 1793 eine über 650 Gemälde umfassende Sammlung.
In ihrem Testament hatte sie als Universalerben ihrer Hinterlassenschaft die Kranken und Armen in Anhalt-Dessau eingesetzt. Zur Umsetzung dieser Festlegung wurde durch herzoglichen Erlass vom 17.04.1794 die Amalienstiftung ins Leben gerufen, der ein großes Vermögen an Finanzanlagen, Grundbesitz und Rentenforderungen zur Verfügung stand. Viele Stiftsarme (über 130 im Jahre 1850) erhielten so die Möglichkeit, neben einer kleinen Pension auch kostenlos Wohnung, Kleidung und ärztliche Behandlung beziehen zu können. Darüber hinaus waren im Testament auch nahe Verwandte und die Dienerschaft mit Zahlungen bedacht worden. Aus dem Stiftungsvermögen wurden zudem Studierende und arme Handwerker mit Stipendien bzw. Zahlungen unterstützt.
Nach Auflösung der Amalienstiftung zum 31.03.1950 ging das Grundvermögen in die Rechtsträgerschaft der Stadt Dessau über.
Bestandsinformationen:Der Bestand beruht auf der Zusammenführung von 3 Teilbeständen, die auf unterschiedlichen Wegen in das damalige Landesarchiv Oranienbaum gekommen sind. Der größte Teil war bereits vor der Stiftungsauflösung in das damalige Anhaltische Staatsarchiv gelangt, wo er in den neu geschaffenen Pertinenzbestand ”Abteilung Dessau” als Gruppe C 4 eingegliedert wurde. Die weiteren Teile kamen als Nachlass des ehemaligen Stiftungssekretärs Max Jänsch - hauptsächlich Akten aus dem Zeitraum 1945-1952 - und als Abgabe des Stadtarchivs Dessau - hauptsächlich Akten des 18. und 19. Jahrhunderts - in den Jahren 1966 und 1996 in das Oranienbaumer Archiv.
Der gesamte Bestand wurde 1999/2000 neu verzeichnet und geordnet.
Die im Bestand "Amalienstiftung Dessau" vereinigten Akten sind nur zum Teil im Geschäftsgang der Stiftung erwachsen. Viele Akten stammen bereits aus früherer Zeit und betreffen größtenteils den Erwerb bzw. die Verwaltung der späteren Stiftungsgüter. Weiterhin enthält der Bestand auch Quellen zu den Nachlässen der anhalt-dessauischen Prinzen Moritz und Eugen sowie der Prinzessin Anna Wilhelmine.
Weitere Unterlagen der Amalien-Stiftung befinden sich im Landeshauptarchiv Koblenz im Archiv der Grafschaft Holzappel und Herrschaft Schaumburg (Bestand 47).
 

Files

Files:
  • Z_284--Findbuch.pdf
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=196150
 
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