Identifikation |
| Signatur: | Z 111 |
| Benutzungsort: | Dessau |
|
Form-/Inhaltsangaben |
| Titel: | Staatsministerium. Abteilung Finanzen |
| Laufzeit/Datum (detailliert): | 1828 - 1953 |
| Laufmeter: | 13.30 |
| Findhilfsmittel: | Findbuch (online recherchierbar) |
| Registraturbildner: | Staatsministerien als oberste Verwaltungsbehörden entstanden in den anhaltischen Teilfürstentümern durch die Revolution und per Verordnung vom 5.April 1848.
Die Anhaltischen Staatsministerien waren zugleich Landesregierung und formal für alle Ressorts zuständig. Für die Fachaufgaben wurden ihnen als Mittelbehörden die Regierungen mit ihren Fachabteilungen unterstellt, denen wiederum die Kreisdirektionen und verschiedene Fachbehörden (Unterbehörden) unterstanden. Im Zuge einer ersten Verwaltungsreform 1874 wurde für die Verwaltung der Finanzangelegenheiten, die bisher der entsprechenden Regierungsabteilung unterstand, eine eigene Mittelbehörde, die "Finanzdirektion" eingerichtet. Mit der 1. Verordnung zur Umbildung und Vereinfachung der Verwaltung vom 4. Juli 1932 wurden die Mittelbehörden aufgelöst bzw. als Abteilungen in das Staatsministerium eingegliedert, das dadurch zur alleinigen obersten Verwaltungsbehörde wurde. Es bestand nun aus den Abteilungen: Allgemeine Staatsverwaltung; Inneres; Wirtschaft; Volksbildung; Finanzen. Die Aufgaben der Finanzdirektion wurden damit auf die neu gebildeten Abteilungen Wirtschaft und Finanzen aufgeteilt. Die Abt. Finanzen, in der außerdem die Staatsschuldenverwaltung und das Landessiedlungsamt aufgingen, erhielt die Zuständigkeit für den Staatshaushalt, die Kapital- und Grundstücksverwaltung einschließlich des staatlichen Bergwerksbesitzes, das Steuerwesen, das Kassenwesen, das staatliche Bau- und Vermessungswesen, die Domänenverwaltung, das landwirtschaftliche Siedlungswesen und die Landesforstverwaltung. Mit dem Ministerialerlass vom 28. Mai 1936 ging der der Bereich der staatlichen Domänen- und Grundstücksverwaltung sowie die Siedlungsverwaltung von der Abt. Finanzen an die neugebildete Unterabteilung der Wirtschaftsabteilung überging. Als nach Kriegsende das alte Land Anhalt zunächst der Provinz, dann dem Land Sachsen-Anhalt eingegliedert wurde, wurde ein Staatsministerium als oberste Behörde obsolet. Die Sachaufgaben der verschiedenen Ministerialabteilungen gingen, soweit sie nicht direkt von der Provinzialregierung in Halle übernommen wurden, an die neu gebildete Mittelinstanz der Bezirksverwaltung Dessau über. (Ausführliche Informationen sind dem Findbuch-Ausdruck vorangestellt.) |
| Bestandsinformationen: | Der rudimentäre Bestand "Staatsministerium, Abt. Finanzen" gelangte laut Akzessionsjournal im September 1966 als Abgabe der Dienststelle Magdeburg in das Landesarchiv Oranienbaum. Ab 1995 erfolgte eine Verzeichnung von Splitterbeständen, deren Herkunft nicht mehr zurückzuverfolgen ist und die dem betreffenden Bestand zugeordnet werden konnten. Somit wurde ein Gesamtbestand Staatsministerium, Abt. Finanzen, rekonstruiert. Ein Teilbestand, welcher der Finanzabteilung zugeordnet wurde, ist der der Abwicklungsstelle für beschlagnahmtes SPD-Vermögen. Ursprünglich wurde 1933 diese Abwicklungsstelle als der Oberstaatsanwaltschaft angegliederte Einrichtung unter Staatsanwalt Lämmler gegründet. Die enteigneten Grundstücke, Gebäude und Gegenstände wurden der eigens dafür zum 1.10.1933 ins Leben gerufenen "Anhalt-Dank-Stiftung" zugeführt, die das eingezogene Vermögen staatsfeindlicher Organisationen den anhaltischen Organisationen der NSDAP zur Verfügung stellen sollte. Die Abwicklungsstelle stellte ihre Tätigkeit zum 31.3.1935 ein, unerledigte Sachen sollten laut Festlegung durch das Staatsministerium, Abt. Finanzen, weitergeführt werden. Hierdurch die Ablage der Akten in der Finanzabteilung begründet, die nur teilweise die eigentliche Provenienz aufweisen. Nachgeordnete Behörden, die überliefert sind, werden als eigenständige Bestände aufgeführt. Als ursprünglicher Findbehelf des Staatsministeriums, Abteilung Finanzen, diente eine Kartei, die durch die Bearbeitung ab 1995 ergänzt wurde. Als vorläufige Signatur wurde die Nummerierung der Erstkartei nach dem Bär´schen Prinzip fortgeführt. Anhand der Aufgabenstruktur der vorhandenen Geschäftsverteilungspläne konnte eine Gliederung erstellt werden, da ein Aktenplan oder andere Hilfsmittel zur Aktengliederung nicht bekannt sind. Der Bestand "Staatsministerium, Abt. Finanzen" wurde 1995 - 2001 kurzfristig zusammengestellt und in der Kartei geordnet. Die vorliegende Datenerfassung beruht auf einer Bestandsrevision und Überarbeitung der Erfassungsdaten einschl. Erschließung von Karten und Fotografien aus den Jahren 2004/2005.
Durch den Bombenangriff auf Dessau am 07. März 1945 wurden umfangreiche Akten vernichtet, so dass die jeweiligen Aktengruppen nicht vollständig belegt sind. |
| Zusatzinformationen: | Die Verfilmung erfolgte im Jahr 2007 im Rahmen der Bundessicherungsverfilmung. |
|
| |
URL for this unit of description |
| URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=192324 |
| |