Identifikation |
Signatur: | Z 16 |
Benutzungsort: | Dessau |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gesamtbergamt Harzgerode |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1615 - 1785 |
Laufmeter: | 1.30 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 2013 (online recherchierbar), zum Teil unerschlossen |
Registraturbildner: | Ein Bergamt lässt sich in Harzgerode ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nachweisen, das als staatliche Aufsichtsbehörde damals kaum Bedeutung und nur ungenügende Kompetenzen zur Durchsetzung des geltenden Bergrechts besaß. Bei der anhaltischen Landesteilung 1603/06 wurden die Bergwerke zum gemeinschaftlichen Besitz aller vier Linien erklärt. Zwischenzeitlich kam der anhaltische Bergbau aus Mangel an Ergiebigkeit und damit auch die Tätigkeit des Bergamts zum Erliegen.
Mitte des 17. Jahrhunderts erfolgte die Wiederaufnahme des Bergbaus auf Silber- und Eisenerz. Nach Mutungen des brandenburgischen Rats Josias von Rheden im Amt Gernrode wurde nach 1691 die Gewerkschaft der "Hochfürstlich Anhaltischen Bergwerke zu Harzgerode" gegründet, die ihren Betrieb auf 17 Gruben und 5 Stollen aufnahm. Die Verwaltung erfolgte von dem neu gebildeten Bergamt in Harzgerode aus. Technische Schwierigkeiten und unsachgemäße Betriebsführung führten 1694/95 bereits wieder zur teilweisen Einstellung der Förderung. Die Zubußen wurden allerdings weiter gefordert und die Geldgeber über die Rentabilität der Gruben getäuscht. 1697 beantragten die Hauptmuter eine Überprüfung der Betriebsführung, in dessen Folge ein Prozess eingeleitet wurde. Die Hauptverantwortlichen wurden festgenommen und des Landes verwiesen.
Im Jahr 1726 verzichteten die Teilfürstentümer Dessau, Köthen und Zerbst auf ihre Anteile am Bergbau und Anhalt-Bernburg übernahm 1742 den Bergbau vollständig. In der Regierungszeit Fürst Victor Friedrichs von Bernburg wurden neue Erzlager und Gangzüge im Gebiet der Birnbaumer Gruben und bei Neudorf nachgewiesen. Infolge dessen erfolgte die Erweiterung der Hüttenanlagen in Silberhütte und die Wiedereröffnung der Hütte Mägdesprung. 1772 wurde das Bergamt zu Harzgerode durch die Bergwerkskommission Harzgerode ersetzt, die die Aufsicht und Leitung des Berg- und Grubenbetriebs in sämtlichen Bergwerken einschließlich der Personalbefugnis übernahm. Am 28. April 1827 erließ Herzog Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg für die Bergwerkskommission ein Geschäfts-Reglement, das am 10. Februar 1851 durch Alexander Carl erneuert wurde. Zu diesem Zeitpunkt führte die Bergwerkskommission bereits wieder die Bezeichnung "Bergamt Harzgerode". Nach der Vereinigung der anhaltischen Territorien zu einem Herzogtum Anhalt wurde durch Gesetz vom 16. August 1864 für die gesamte Verwaltung des Berg-, Salinen- und Hüttenwesens sowie die Oberaufsicht über den Privatbergbau ein "Herzogliches Anhaltisches Ober-Bergamt" mit Sitz in Bernburg eingerichtet. |
Zusatzinformationen: | Vgl. Z 18, B 2g |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch (GR): E 144, 03.03. Bergamt Harzgerode, 1615-1777 (Gliederungsgruppe)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=190222 |
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