I 76 Zuckerraffinerie Fr. Meyers Sohn AG, Tangermünde, 1865-1946 (Bestand)[Location: Magdeburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 76
Benutzungsort:Magdeburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Zuckerraffinerie Fr. Meyers Sohn AG, Tangermünde
Laufzeit/Datum (detailliert):1865 - 1946
Laufmeter:20.80
Findhilfsmittel:Findkartei
Registraturbildner:Die Gründung der Aktiengesellschaft unter der Firma "Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn AG" mit Sitz in Tangermünde erfolgte im Jahr 1906. Der Vorgänger war die von Friedrich Theodor Meyer 1826 errichtete Zuckersiederei, die sich nach der Übernahme durch die Söhne Friedrich Theodor und Friedrich Hugo Meyer im Jahr 1865 zur größten Weißzuckerraffinerie in Europa entwickelt hatte. Die in den Jahren 1924/25 gebaute Würfelzuckerfabrik galt zudem als eine der modernsten industriellen Anlagen in Deutschland.
Die Aktiengesellschaft fusionierte 1927 mit den Tangermünder Konserven- und Schokoladenfabriken Fr. Meyer & Co., Tangermünde sowie 1930 mit der Fa. Lobeck & Co. Schokoladenfabrik AG, Dresden. Großaktionäre der Gesellschaft waren die Angehörigen der Familie Meyer.
Der Zweck des Unternehmens lag in der Herstellung, Verarbeitung und dem Vertrieb von Zucker und zuckerhaltigen Erzeugnissen wie Kunsthonig, Sirup und Kandis. Die Konserven- und Schokoladenbetriebe stellten hochwertige Markenartikel, Konfitüren und Feinschokoladen her.
Ende 1945 fielen große Teile der Zuckerraffinerieanlagen und der Konservenfabrik unter die Demontageleistungen für die UdSSR. Nach Einleitung des Sequestrationsverfahrens wurde die Firmenbezeichnung der Aktiengesellschaft 1946 in "Zuckerraffinerie Tangermünde AG" geändert und die vier Betriebsstätten Zuckerraffinerie, Schokoladenfabrik, Konservenfabrik und Landwirtschaft in Landeseigentum überführt. Die Zuckerraffinerie und die Schokoladenfabrik unterstanden seit dem 1. Okt. 1946 den Industrie-Werken Sachsen-Anhalt (Bezeichnung: Industrie-Werke Sachsen-Anhalt, Zuckerraffinerie Tangermünde, Sitz: Halle und Industrie-Werke Sachsen-Anhalt, Feodora Schokoladenfabrik Tangermünde, Sitz: Halle). Die Konservenfabrik war bereits mit Wirkung vom 1. Mai 1946 dem Konsum-Genossenschaftsverband Sachsen-Anhalt GmbH in Halle zugeordnet worden. Erst im Jahre 1948 fand die Löschung der Aktiengesellschaft im Handelsregister des Amtsgerichtes Tangermünde statt. 1950 erfolgte beim Amtsgericht Hamburg die Anmeldung einer Zweigniederlassung in Hamburg unter der Firma " Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn AG".

(Quelle: Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer, Bd 3, München 1999)
 

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