P 517 Dessau SED-Kreisleitung Dessau, 1947-1989 (Bestand)[Location: Magdeburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:P 517 Dessau
Benutzungsort:Magdeburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:SED-Kreisleitung Dessau
Laufzeit/Datum (detailliert):1947 - 1989
Laufmeter:25.70
Findhilfsmittel:Findkartei (online recherchierbar)
Registraturbildner:Im Frühjahr 1946 wurde im Stadtkreis Dessau die Vereinigung von KPD und SPD zur SED vollzogen und ein Kreisvorstand gewählt, der an der Spitze der Kreisparteiorganisation Dessau stand, wobei 2 paritätische Kreisvorsitzende fungierten. Kreisvorsitzende waren im Laufe der Zeit u. a. Hans Witt und Richard Rohde (beide bis Mitte 1949). Dessau war ein "Doppelkreis", bestehend aus der eigentlichen Stadt und mehreren Orten, was die politische Arbeit erschwerte. Zudem war zu dieser Zeit Dessau als politischer Kreis wirtschaftlich mit dem Kreis Köthen verbunden, der Kreistag wurde von Köthen aus dirigiert, der Versuch der Zusammenarbeit der Kreisvorstände Dessau und Köthen erreichte wenig. 1947 gab es im eigentlichen Stadtkreis 99 und im restlichen Kreisgebiet 46 Wohnbezirksgruppen sowie 47 Orte mit 44 selbstständigen Ortsgruppen. Im Zuge der Verwaltungsreform von Mitte 1950 wurde der Kreisvorstand durch die Kreisleitung abgelöst, die fortan an der Spitze der Kreisparteiorganisation stand. Anfang 1954 wurde das Sekretariat der Kreisleitung entlastet und das Büro gebildet, dem neben den beiden Kreissekretären die Sekretäre für Wirtschaft, für Landwirtschaft und für Agitation und Propaganda, die Vorsitzenden der Kreisparteikontrollkommission und des FDGB-Kreisvorstandes, der Oberbürgermeister, die Leiter der Kreisdienstsstelle für Staatssicherheit und der Abteilung Örtliche Industrie beim Rat der Stadt sowie der Parteisekretär des VEB Waggonbau Dessau (später des VEB Zementanlagenbau) angehörten. Im Zuge der in Umsetzung des Politbürobeschlusses vom 26. Februar 1963 über "Die Organisierung der Parteiarbeit nach dem Produktionsprinzip" erfolgten Entlastung des Büros von seiner Funktion im März 1963 wurden die Ideologische Kommission und das Büro für Industrie und Bauwesen gebildet, deren Leiter neben dem 1. und 2. Sekretär Mitglieder des neugebildeten Sekretariats waren. Von Mitte 1963 bis Anfang 1967 fungierte kein so genannter 2. Sekretär. Seit Mitte der 60er Jahre bis 1989 gehörten dem Sekretariat neben den beiden Kreissekretären stets die Sekretäre für Wirtschaft und für Agitation und Propaganda, der Oberbürgermeister, die Vorsitzenden der Stadtplankommission und der Kreisparteikontrollkommission (ab den 70er Jahren) und der 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung an. Die Kreisleitung setzte sich anfangs aus 60 Mitgliedern und 12 Kandidaten zusammen, zwischenzeitlich sank die Mitgliederzahl auf 50, seit 1969 waren es schließlich 65 Mitglieder und 15/16 Kandidaten. 1987 gab es in der Kreisparteiorganisation über 14.000 Mitglieder und Kandidaten der SED, die in 502 Parteigruppen, 246 Abteilungsparteiorganisationen (APO) und 199 Grundorganisationen ohne APO organisiert waren. Wichtige Grundorganisationen waren u. a. VEB Junkalor Dessau, VEB Maschinenfabrik und Eisengießerei Dessau, VEB Magnetbandfabrik Dessau, VEB Waggonbau Dessau, VEB Zementanlagenbau Dessau, VEB Möbelwerk Dessau und VEB Elektromotorenwerk Dessau. Am 10. Nov. 1989 trat das Sekretariat zurück und musste neu gewählt werden. Auf der Kreisdelegiertenkonferenz vom 2. Dezember 1989 wurde der Antrag des Direktors des Bauhauses Dessau auf Neugründung einer sozialistischen Volkspartei abgelehnt.
Bestandsinformationen:Die Verzeichnungsangaben der im SED-Bezirksparteiarchiv Halle erarbeiteten Findkartei zum Bestand wurden im Wesentlichen unverändert übernommen. Es erfolgte lediglich die Korrektur offensichtlicher Fehler, die Vereinheitlichung der Schreibweise und die Auflösung von Abkürzungen. Die für die Sekretariatssitzungsprotokolle teilweise vorliegenden Stichwortkarteien, in denen die wesentlichen Tagesordnungspunkte der Beratungen erfasst sind, wurde in Form von Enthält-Vermerken zu den einzelnen Akten übernommen.
Die in den SED-Bezirksparteiarchiven übliche Einteilung der Bestände in Zeitschichten, die sich an den stattgefundenen Parteitagen orientierte, wurde aufgehoben und die Akten in einer sachthematischen Gliederung zusammengeführt. Anschließend wurden die komplexen Signaturen des Bezirksparteiarchivs durch eine fortlaufende Nummer ersetzt.
Zusatzinformationen:1. Sekretäre:
Richard Rohde (Aug. 1949 - Okt. 1949); Alfred Zeiseweis (Okt. 1949 - März 1953); Helmut Hünger (1953 - Apr. 1954); Heinz Vogel (Juni 1954 - Mai 1955); Walter Leva (Mai 1955 - März 1959); Kurt John (März 1959 - Apr. 1959); Herbert Ziegenhahn (Apr. 1959 - Febr. 1963); Karl Hertel (Febr. 1963 - Aug. 1963); Herbert Ringel (Aug. 1963 - Dez. 1967); Walter Kitzing (Dez. 1967 - März 1968); Rudolf Veckenstedt (März 1968 - Aug. 1968); Karl Hertel (Aug. 1968 - Okt. 1980); Kurt Knobloch (Okt. 1980 - Juli 1982); Dr. Ingo Kurtz (Juli 1982 - Nov. 1989); Hans-Jürgen Dembik (seit Nov. 1989).
2. Sekretäre:
Fritz Uhlig (Aug. 1949 - Okt. 1949); Arnold Goede (Okt. 1949 - ca. Jan. 1950); Richard Boskugel (ca. Juli 1950 - Jan. 1953); Karl Zenker (1953 - Jan. 1954); Heinz Vogel (Jan. 1954 - Juni 1954); Walter Leva (Juli 1954 - Mai 1955); Otto Böhme (Mai 1955 - Juni 1959); Otto Seifarth (Juni 1959 - Aug. 1959); Hermann Lederer (Okt. 1959 - Febr. 1962); Karl Hertel (Febr. 1962 - Sept. 1963); Lothar Arlt (Jan. 1967 - Jan. 1974); Wilhelm Jost (Jan. 1974 - Sept. 1977); Horst Erdmann (Sept. 1977 - Aug. 1987); Jürgen Heine (Aug. 1987 - Nov. 1989); Karl Krökel (seit Nov. 1989).
Eine Reihe von 1. Kreissekretären war aufgrund von Abberufungen oder Absetzungen der jeweiligen gewählten Kreissekretäre kommissarisch eingesetzt, so Kurt John, Karl Hertel (Februar bis August 1963; er blieb währenddessen in seiner Funktion als 2. Sekretär), Rudi Veckenstedt und Walter Kitzing. Herbert Ziegenhahn, der seit April 1959 amtierte, wurde erst am 31. Juli 1959 von der Kreisleitung gewählt und blieb bis August 1959 zugleich 1. Kreissekretär in Quedlinburg. Während Lothar Arlts Parteischulung bis Ende 1970 amtierte Willi Jost als 2. Sekretär.
 

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