Information on identification |
Ref. code: | H 64 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
|
Form-/Inhaltsangaben |
Title: | Gutsarchiv Emseloh |
Dimensions W x H (cm): | (1483) 1558 - 1923 |
Running meters: | 1.70 |
Finding aids: | Findbuch von 1989 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Emseloh gehört zur Stadt Allstedt, Lkr. Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt.
Emseloh, ursprünglich ein eigenes Rittergut und Dorf, auch Embseloh, Emselohe und Emslohe geschrieben, lag seit 1369/72 im Amt Sangerhausen im Thüringer Kreis des albertinischen Herzogtums Sachsen (seit 1547 Kurfürstentum). Von 1657 bis 1746 war es dem Herzogtum Sachsen-Weißenfels zugehörig. 1815 wurde Emseloh dem Kreis Sangerhausen im Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen zugeteilt, wo es bis 1945 verblieb.
Das Rittergut Emseloh geht auf zwei Ackerhöfe des 16. Jahrhunderts zurück, von denen der eine Lehngut des benachbarten, 1538 aufgehobenen Augustinerchorherrenstiftes Kaltenborn war und der andere Lehngut des Klosters Rode. Mit letzterem wurde 1535 Thomas Herold aus Blankenheim von Herzog Georg von Sachsen belehnt. 1576 vereinigte Burkhard Miehe, Amtmann zu Zerbst, beide Lehngüter in einer Hand und legte damit die Basis für die Bildung des Ritterguts Emseloh, zu dem seit 1544 auch Ländereien des Klosters Kaltenborn gehörten.
Einem Privileg Herzog Christians I. von Sachsen für Caspar Tryller als dem künftigen Besitzer seiner Sangerhausenschen Güter aus dem Jahr 1588 folgt 1594 der Kauf des Miehe'schen Gutes in Emseloh durch den Rentmeister Caspar Tryller.
1606 ist das Gut im Besitz von Kammerrat Christoph (von) Felgenhauer zu Riesa, danach ging es durch die Ehe seiner Tochter Magdalena Sybilla an Abraham von Pegau über, der es 1645 besaß. 1678 kaufte der braunschweigische Oberkriegssekretär Johann Ernst Weise das Gut. 1736 verkauften die Nachfahren den Besitz an den fürstlich-schwarzburgisch-rudolstädter Landeshauptmann Christian Ludwig von Ebra auf Ichstädt und Borxleben, dessen Witwe, geb. Niemeyer das Gut dann 1748 an die von Kraushaar (Craushaar) weiterverkaufte.
Aus dem Jahr 1849 liegt die Übergabe des Erblehnrittergutes Emseloh an den Rittergutsbesitzer Carl Gottfried Kaul vor, nachdem er es im Jahr 1847 erworben hatte. Seine Familie blieb mindestens bis 1883 im Besitz desselben.
Das Rittergut, das im 19. Jh. den alten Namen Kaltenborn übernahm, besaß die Patrimonialgerichtsbarkeit über den noch im 19. Jh. als Kloster Kaltenborn bezeichneten Ortsteil, die übrigen Einwohner von Emseloh unterstanden dem Rittergut Beyernaumburg.
Bei der Bergung des Archivgutes 1949 ist in der Spalte des letzten Besitzers der Name Tanser eingetragen. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand wurde im Zuge der Bodenreform 1949 durch das Staatsarchiv Magdeburg übernommen und zunächst im Landesarchiv Merseburg eingelagert. Später wurde er an den Standort Wernigerode verbracht.
Der Bestand wurde mit den bei der Verzeichnung des Bestandes H 28 Beyernaumburg herausgelösten Akteneinheiten 1987 verzeichnet und in die vorliegende Ordnung gebracht. In diesem Zusammenhang wurde er mit einleitenden Bemerkungen zur Besitz- und Bestandsgeschichte versehen. Signaturen, mit deren Hilfe eine frühere verwendete Registraturordnung hätte wiederhergestellt werden können, waren nicht erkennbar.
Nach Klärung der Provenienz wurde im Oktober 2009 der um 1989 aus H Emseloh herausgelöste Bestand H Kaltenborn wieder zurückgeordnet und damit aufgelöst.
Ferner ist 1989 das Gutsarchiv Lönnewitz (H 142) aus H Emseloh herausgelöst worden.
Die Verzeichnungsinformationen zum Bestand wurden im Januar 2014 aus einer Access-Datei in das vorliegende Archivinformationssystem überführt. In diesem Zusammenhang wurden die im Oktober 2009 wieder zum Bestand zurückgeordneten Akten aus H Kaltenborn unter den Nummern 74-84 verzeichnet. Etwa 0,3 laufende Meter des Bestandes sind bisher noch unerschlossen. |
Zusatzinformationen: | Hinweise auf weitere Bestände:
A 30c II Fürstentum Sachsen-Weißenfels und Sachsen-Querfurt. Kammerakten A 30c II Anhang Fürstentum Sachsen-Weißenfels und Sachsen-Querfurt. Kammerakten A 35 Späteres Oberlandes-/Appellationsgericht Naumburg. Ältere Lehnsakten aus den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt (E IV Emseloh)
D 40 Amt Sangerhausen D 48 Kreisamt Tennstedt (Anhang I)
H 28 Gutsarchiv Beyernaumburg H 142 Gutsarchiv Lönnewitz H 194 Gutsarchiv Riestedt
Hinweise auf Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
|
|
Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: H 28 Gutsarchiv Beyernaumburg, 1430-1940 (Bestand)
siehe auch: H 142 Gutsarchiv Lönnewitz, 1772-1846 (Bestand)
siehe auch: H 194 Gutsarchiv Riestedt, keine Angabe (Bestand)
siehe auch: A 30c II Fürstentum Sachsen-Weißenfels und Sachsen-Querfurt. Kammerakten, 1429-1815 (Bestand)
siehe auch: A 30c II Anhang Fürstentum Sachsen-Weißenfels und Sachsen-Querfurt. Kammerakten, 1291-1785 (Bestand)
siehe auch: D 48, Anhang 1 Akten des Kreisamtes Tennstedt, 1588-1815 (Gliederungsgruppe)
siehe auch: D 40 Amt Sangerhausen, 1430-1871 (Bestand)
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4675 |
|