P 409 Kulturbund des Kreises Gräfenhainichen, 1976-1990 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:P 409
Benutzungsort:Dessau
Benutzbarkeit:eingeschränkt benutzbar

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Kulturbund des Kreises Gräfenhainichen
Laufzeit/Datum (detailliert):1976-1990
Laufmeter:0.80
Findhilfsmittel:Findbuch 2016 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Der Kulturbund in der Deutschen Demokratischen Republik (1945 bis 1990) war eine auf dem Gebiet der Kultur wirkende Massenorganisation. Am 8. August 1945 fand in Berlin-Charlottenburg die offizielle Gründungskonferenz statt. Präsident des Kulturbundes wurde Johannes R. Becher.
Der Kulturbund war nach dem Prinzip des demokratischen Zentralismus aufgebaut. Höchstes Organ war der Bundeskongress. Auf Bezirks- und Kreisebene waren Delegiertenkonferenzen die Organe des Kulturbundes. Die innerhalb des Kulturbundes bestehenden Verbände und Fachgesellschaften wählten die Bezirks- und Kreisvorstände. Die Basis (Grundorganisation) des Kulturbundes bildeten die Ortsgruppen. Innerhalb dieser Ortsgruppen bestanden Interessen- und Arbeitsgemeinschften, Freundeskreise und Fachgruppen.
Ursprünglich hatte man dem Kulturbund vorrangig eine bündnispolitische Funktion zugewiesen. Er entwickelte sich dann zu einer auf allen Gebieten der Kulturpolitik arbeitenden sozialistischen Massenorganisation. Die Gesetzgebung und deren Auslegung machten es in der Deutschen Demokratischen Republik nahezu unmöglich, außerhalb offiziell zugelassener Strukturen unabhängige Vereine zu bilden, in denen sich Bürger zur Pflege gemeinsamer Interessen hätten zusammenschließen können. Deshalb wurde der Kulturbund für viele zur einzigen Vereinigung, in der sie wenigsten Hobbygruppen und Arbeitsgemeinschaften bilden konnten.
Im Oktober 1989 setzte eine zum Teil sehr heftige, an die Leitungen des Kulturbundes gerichtete Kritik der Mitglieder ein, die vor allem politische Bevormundung und undemokratische Strukturen im Kulturbund anprangerte. Ende November 1989 trat das Präsidium des Kulturbundes zurück, nachdem es noch ein Arbeitspräsidium gewählt hatte, das für März 1990 einen Außerordentlichen Bundeskongress vorbereiten sollte. Dieser fand im März 1990 in Potsdam statt. Die Delegierten stimmten für den Fortbestand der Organisation unter der Bezeichnung "Kulturbund e.V.".
Bestandsinformationen:Die Archivalien gelangten 1991 in das Archiv.
Zusatzinformationen:Der Bestand enthält Archivgut, das Schutzfristen nach § 10 Abs. 3 ArchGLSA unterliegt und daher einer regelmäßigen Benutzung durch Dritte noch nicht offensteht.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=196196
 
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