E 151 Adolf Zeising, 1831-2004 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:E 151
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Adolf Zeising
Laufzeit/Datum (detailliert):1831 - 2004
Laufmeter:0.60
Findhilfsmittel:Findbuch 2007 (online recherchierbar); zum Teil erschlossen
Registraturbildner:Adolf Zeising wurde am 24. September 1810 als Sohn eines Kammermusikers in Ballenstedt geboren. Nach dem Tod des Vaters 1817 zog die Familie nach Bernburg, wohin Adolf Zeising nach dem Abschluss philologischer und philosophischer Studien an den Universitäten Halle-Wittenberg und Berlin auch wieder zurückkehrte, um eine Beamtenlaufbahn im Schuldienst aufzunehmen. Im Jahre 1834 als Hilfslehrer am Bernburger Karlsgymnasium eingestellt, wurde er 1848 zum Gymnasialprofessor ernannt.
Seine ersten Veröffentlichungen von Gedichten und Prosatexten machten ihn zunächst vor allem im Umfeld des von Gustav Schwab und Adalbert von Chamisso herausgegebenen „Deutschen Musenalmanachs“ bekannt. In Bernburg machte Zeising im Jahre 1840 mit einem Festgedicht zur 400-Jahrfeier anlässlich der Erfindung des Buchdrucks auf sich auf-merksam. Sein 1846, unter dem Pseudonym „Richard Morning“ erschienener Gedichtband „Zeitgedichte“ erregte wegen seines poltischen Inhalts Anstoß bei den Zensurbehörden. Ne-ben der Verfassungsfrage wurde u.a. die Rolle der Monarchen, insbesondere die des preußischen Königs, das Verhältnis des Staates zur Kirche sowie der Kampf um Pressefreiheit, Redefreiheit, Versammlungsfreiheit und Religionsfreiheit thematisiert. Als Begründer und Redakteur des Blattes „Sprechsaal für das anhaltische Volk“ wurde Adolf Zeising in der Revolutionszeit schließlich einer der intellektuellen Führer der oppositionellen Bewegung in Bernburg und zog als gewählter Vertreter des linken Flügels im April 1848 in den verfas-sungsgebenden Landtag von Anhalt-Bernburg ein. Nach dem Scheitern der demokratischen Bewegung konzentrierte er sich wieder mehr auf sein pädagogisches Wirken und gab 1851 eine umfangreiche Sammlung aus den Werken deutscher Lyrik und Prosa als „Deutsches Lesebuch für Schule und Haus“ (1851) heraus. Die von ihm während der Revolutionszeit eingenommene Rolle führte jedoch schon bald zu seinem Abschied aus dem Lehrerdienst. Er verließ Bernburg im Jahre 1853, um sich in Leipzig niederzulassen. Ab 1855 wurde Mün-chen zu seiner wichtigsten Wirkungsstätte. Als Privatgelehrter publizierte er in der Folgezeit zahlreiche wissenschaftliche, belletristische und dramatische Texte. Seine Schrift „Neue Lehre von den Proportionen des menschlichen Körpers“ (1854) machte ihn als Protagonisten des ästhetischen Gesetzes vom Goldenen Schnitt bekannt. Seine Proportionslehre, seine sozialen Auffassungen und sein religiös-philosophisches Weltbild verarbeitete er in seinem letzten großen Werk „Religion und Wissenschaft, Staat und Kirche“ (1873).
Adolf Zeising starb am 27. April 1876 im Alter von 65 Jahren in München.
Bestandsinformationen:Beim vorliegenden Nachlass Adolf Zeising handelt es sich um zwei Schenkungen aus dem Jahre 2007. Zum einen erhielt das Landeshauptarchiv von Herrn Prof. Jochen Heisenberg, einem Nachkommen Zeisings, ca. 0,2 lfm. Dokumente aus dem Nachlass Adolf Zeisings. Bei der anderen Schenkung handelt es sich um 0,4 lfm. gesammelte Forschungsergebnisse des Zeising-Biografen Roger Herz-Fischler (v.a. Kopien aus Bibliotheken und Archiven).
Zusatzinformationen:0,3 lfm. der Sammlung Roger Herz-Fischlers unerschlossen
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1223703
 
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