K 6 Ministerium für Wirtschaft und Verkehr, 1920-1959 (Bestand)[Location: Magdeburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:K 6
Benutzungsort:Magdeburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Ministerium für Wirtschaft und Verkehr
Laufzeit/Datum (detailliert):(1920 -) 1945 - 1952 (- 1959)
Laufmeter:224.40
Findhilfsmittel:Findkartei; Datenbank
Registraturbildner:Unmittelbare Vorgänger des am 3. Dez. 1946 gebildeten Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr waren die zuletzt vom Vizepräsidenten Willi Dieker geleiteten Wirtschaftsabteilungen der Provinzialverwaltung und die zuletzt beim Vizepräsidenten Ernst Thape ressortierende Verkehrs- und Transportabteilung. Die Entwicklung des Ministeriums war von mehreren Ver-änderungen in Struktur und Aufgaben begleitet:
-Jan. 1947: Ausgliederung der Abt. Neuordnung der Wirtschaft und damit Beginn der Überleitung der Sequestrierungs- und Entnazifizierungsaufgaben des Ministeriums auf das Ministerium des Innern; lt. Kabinettsbeschluss vom 7. Apr. 1948, demzufolge dort eine besondere Abt. für die Bearbeitung der Sequester- und Verwertungsangelegenheiten (später Amt zum Schutze des Volkseigentums) gebildet wurde, folgte die Ausgliederung der Sequesterabt., des Referates Verwertung, des Sonderreferates für die Verwertung militärischer Objekte sowie der Aufgaben der treuhänderischen Verwaltung der sequestrierten Kraftfahrzeuge
-Sept. 1947: Einordnung seiner Abt. Wasserwirtschaft in das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Handel und Versorgung
-Nov. 1947: Bildung des Amtes für Wirtschaftsplanung, dessen Aufgaben jedoch Anfang Aug. 1948 in das Ressort des Ministerpräsidenten übergeleitet wurden
-Mitte Okt. 1948: Zuordnung des Amtes für Interzonen- und Außenhandel zum Ministerpräsidenten (nach zentraler Verordnung vom 6. Dez. 1947 aus der bisherigen Abt. für Warenaustausch und Interzonenverkehr im Wirtschaftsministerium gebildet)
-Eingliederung der Abt. Bau-, Wohnungs- und Siedlungswesen des Ministeriums für Arbeit und Sozialpolitik durch AO der DWK und Kabinettsbeschluss vom Dez. 1948 (Hauptabt. Bauwesen, ab Ende März 1950 Hauptabt. Aufbau); im Juli Rückgliederung des Wohnungswesens (ohne Wohnungsbau) in das Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik; das Grundstücks- und Vermessungswesen ging hingegen bis zu seiner Rückgliederung in die Hauptabt. Aufbau im März 1950 zum Ministerium für Land- und Forstwirtschaft über
-Ende Juli 1949: Auflösung der Hauptabt. Amt für volkseigene Betriebe (zum 1. Juli 1948 zur Leitung der Vereinigungen Volkseigener Betriebe des Landes Sachsen-Anhalt gebildet); Überleitung ihrer Aufgaben auf die zuständigen Hauptabteilungen im Ministerium, v.a. auf die Hauptabt. Industrie, aber auch auf andere Fachministerien
-Ende Okt. 1949: Teilung des Ministeriums in das Ministerium für Verkehr (ehemalige Hauptabt. Verkehr) und das Ministerium für Wirtschaft; letzteres erhielt in Angleichung an die Bezeichnung der Ministerien der DDR am 2. Dez. 1949 die Bezeichnung Ministerium für Industrie (ab Ende März 1950 Ministerium für Industrie und Aufbau)
-27. Febr. 1950: Auflösung der Abt. Reparationen im Ministerium für Industrie auf zentrale Anordnung vom 26. Jan.; Neueinrichtung beim Ministerpräsidenten als Hauptabteilung
-Das mit der 2. Sitzung des neugewählten Landtages am 24. Nov. 1950 gebildete Ministerium für Industrie, Verkehr, Aufbau und Arbeit (ab Mitte Dez. 1950 Ministerium für Wirtschaft) umfasste nicht nur wieder die für ca. 1 Jahr als Ministerium verselbständigte Hauptabt. Verkehr, sondern integrierte als neugebildete Hauptabt. Arbeit auch das Arbeits- und Sozialressort (außer Abt. Mutter und Kind) des bisherigen Ministeriums für Arbeit und Gesundheitswesen.
-Aug. 1951: Zuordnung des Vermessungswesens an das Ministerium des Innern
-zum 1. Dez. 1951: Eingliederung der Hauptabt. Nahrungs- und Genußmittelindustrie des Ministeriums für Handel und Versorgung
-Jan. 1952: Bildung der Hauptabt. Berufsausbildung aus der
bisherigen Abt. Berufsausbildung der Hauptabt. Arbeit gemäß der zentraler Verordnung vom 12. Juli 1951.
Am 29. Febr. 1952 beschloss der Ministerrat des Landes, das Ministerium für Wirtschaft in Ministerium für Wirtschaft und Arbeit umzubenennen, das ab Ende Juli 1952 mit der Überleitung der Aufgaben auf die Räte der Bezirke Halle und Magdeburg abgewickelt wurde.
Bestandsinformationen:Bestandsbildung und -gliederung folgen im Grundsatz der letzten Struktur bzw. dem letzten Aufgabenumfang des Ministeriums. Die Teilbestände enthalten dabei im Wesentlichen auch die Akten, die während der Zugehörigkeit einzelnen Hauptabteilungen bzw. Strukturteile zu anderen Ministerien entstanden sind. Eine Ausnahme davon bildet die Überlieferung der Hauptabt. Nahrungs- und Genußmittelindustrie, die geschlossen dem Bestand des Ministerium für Handel und Versorgung zugeordnet worden ist. Die Akten der aus dem Wirtschaftsministerium ausgegliederten Strukturteile sind überwiegend in die Bestände der jeweils zuletzt zuständigen Ministerien eingegangen.
Den Gliederungshauptgruppen "Ministerbüro" und "Verwaltungsabteilungen" (Planung und Kontrolle, Personal, Schulung, Wirtschaftsrecht, Haushalt) folgt die Gliederungshauptgruppe "Hauptabt. Aufbau". Die Überlieferung dieser Hauptabt. (einschließlich der ihrer Vorgänger) dokumentiert deren Tätigkeit als oberste Bauaufsichtsbehörde und bei der Leitung der Enttrümmerungsarbeiten sowie des Hochbauwesens des Landes, u.a. im Städte-, Industrie-, Wohnungs-, Gesundheits- und Sozialbau sowie bei Bauvorhaben für die Besatzungsmacht. Einzelne Akten mit Bebauungsplänen und zu Standortfragen haben eine über das Jahr 1952 hinausgehende Laufzeit. Unter den Akten zum ländlichen Bauwesen dominieren neben denen zum MAS-Bauprogramm (1949 ff.) die Akten über die Durchführung des Bodenreformbauprogramms nach dem SMAD-Befehl Nr. 209 vom 9. Sept. 1947.
In der Hauptgruppe "Hauptabt. Amt für volkseigene Betriebe" dominieren die Bilanzen und Finanzpläne der landesgeleiteten Vereinigung Volkseigener Betriebe und der diesen unterstellten Betriebe. Der Teilbestand der Hauptabt. Industrie beinhaltet v.a. Produktions-, Betriebs- und Investitionspläne, Berichte über deren Erfüllung sowie Statistiken über die wirtschaftliche Entwicklung im Land, u.a. auch über die Reparationslieferungen. In verhältnismäßig großem Umfang sind Akten über die Tätigkeit im Industriebereich Bergbau und Energie überliefert. Darüber hinaus ist auf Schriftgut zur Entwicklung der Arbeitsnormung sowie zur Organisation und Tätigkeit der Landeshandwerkskammer und von Handwerks- und Umsiedlergenossenschaften aufmerksam zu machen.
Der Teilbestand der Hauptabt. Verkehr widerspiegelt im Wesentlichen deren Aufgaben bei der Leitung, Kontrolle und Sicherung des Personen- und Güterverkehrs, im Bereich des Kraftverkehrs, bei der Aufsicht über die Reichsbahnanlagen, Privat- und Kleinbahnen, Straßenbahnen und über die Schifffahrt im Land einschließlich der Wahrnehmung der wirtschaftlichen Belange des Landes. Darüber hinaus sind Akten über ihre Tätigkeit als oberste Landesstraßenverwaltung bei der Organisierung und Durchführung von Straßen- und Brückenbauarbeiten überliefert.
Der Teilbestand der Hauptabt. Arbeit umfasst Schriftgut, das in den Bereichen Planung und Statistik, Arbeitskräftelenkung, Arbeit und Löhne, Arbeitsschutz, Sozialwesen und Wohnungswesen entstanden ist, darunter Akten über die Entwicklung der Arbeitsproduktivität und der Aktivisten- und Wettbewerbsbewegung, das Arbeitsrecht und Arbeitsgerichtswesen, die Organisation und Tätigkeit der Sozialversicherungsanstalt, die Sozialfürsorge, die Wohnraumerfassung und -lenkung, die Tätigkeit des Landeswohnungsausschusses und über die Verwaltung der Wohnungsunternehmen. Die Überlieferung zur Betreuung der OdF/VdN findet in den bei den Räten der Bezirke Halle und Magdeburg fortgeführten Einzelakten ihre Ergänzung (vgl. Bestände K 6-1 und K 6-2).
Die Überlieferung der Hauptabt. Berufsbildung und ihrer
Vorgänger gibt u.a. Auskunft über die Organisation der Berufsausbildung sowie die Eröffnung, Betreuung und Tätigkeit von Kreis- und Betriebsberufsschulen. In die Hauptgruppe eingeordnet wurden auch Akten der Abt. Berufsbildung des Ministeriums für Volksbildung.

(Quelle: Die Bestände der Landesarchive des Landes Sachsen-Anhalt 1945-1952. Kurzübersicht, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt 1995.)
 

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