F 26 Oberbergamt Halle. Spezialia: Steinsalzbergwerk Bleicherode, 1898-1945 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 26
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Oberbergamt Halle. Spezialia: Steinsalzbergwerk Bleicherode
Laufzeit/Datum (detailliert):1898 - 1945
Laufmeter:1.10
Findhilfsmittel:Findbuch von 1898 mit Nachträgen bis 1943, Überarbeitung 2005 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Im Zeitraum von 1890 bis 1897 wurden im Auftrag des Fiskus umfangreiche Bohrungen am Südharzrand nach Stein- und Kalisalzen vorgenommen. Im Laufe der Zeit erteilte das Oberbergamt Halle 63 Verleihungen auf Maximalfelder, die die Errichtung einer Bergwerksanlage ermöglichten.
Auch die günstige Entwicklung des benachbarten Kaliwerks "Glückauf" bei Sondershausen lieferten den Beweis für reichhaltige Salzvorkommen.
Der Minister für Handel und Gewerbe bestimmte am 20.04.1898 "zur baldigen Erhöhung der Förderfähigkeit des preußischen Bergfiskus an Kalisalzen" die Gründung eines selbständigen Salzbergwerkes am Südharz bei Bleicherode". 1898 fanden weitere zahlreiche Untersuchungen des Gebietes bei Bleicherode zur Anlegung der Schacht- und Fabrikanlage sowie der Errichtung eines Verladebahnhofs statt.
Zu diesem Zweck erfolgte am 1.04.1899 die Errichtung einer Königlichen Berginspektion in Bleicherode. Diese übernahm die Verwaltung und Betriebsleitung des zu errichtenden staatlichen Salzbergwerks. Der Bergwerksdirektor Uthemann wurde zum Direktor der Berginspektion bestellt.

Am 1.08.1899 wurde mit der Abteufung des ersten Schachtes begonnen. Bis dahin wurden auf dem Werksgelände das Fördergerüst und die Förderlokomobile aufgestellt.
Durch starke Wasserzuflüsse mussten die Teufarbeiten mehrfach unterbrochen werden und erreichte Mitte Oktober 1899 erst eine Tiefe von 35m. Bereits im Dezember 1899 wurde über die Niederbringung eines zweiten Schachtes in unmittelbarer Nähe des ersten Schachtes verhandelt, deren Abteufung dann 1901 begann.
Ende April 1902 war der Schacht I nebst Föderanlage und Dampfkessel fertiggestellt und dem Betrieb übergeben worden. Erstmalig sollte hier der Abbau des Kalilagers mit vollständigem Bergversatz, ohne das Stehenlassen von Pfeilern, erfolgen, für die im Dezember 1904 der Minister für Handel und Gewerbe die Genehmigung erteilte.
Führend war auch die Berginspektion/Salzwerk Bleicherode bei der Verfüllung abgetragener Bergwerksbereiche mit Schlamm.

Im November 1918 erfolgte die Umbenennung der Königlichen Berginspektion in "Staatliche Berginspektion Bleicherode". Mit Erlass des "Gesetzes zur Übertragung der Verwaltung und Ausbeutung des staatlichen Bergwerksbesitzes an eine Aktiengesellschaft" vom 9.12.1923 war die Bildung der Preußischen Bergwerks- und Hütten-A. G. (Preußag) besiegelt, dem ab dem Jahr 1924 das Steinsalzbergwerk Bleicherode unterstand.
Im Jahre 1946 erfolgte die Verstaatlichung des Werkes Bleicherode.
Bestandsinformationen:Mit Errichtung der Berginspektion zu Bleicherode am 1.04.1899 wurde auch die dortige Registratur eingerichtet. Hierzu erfolgte die Übermittlung der Registraturpläne der Salzämter/-werke Artern, Schönebeck und Staßfurt, auf deren Grundlage, die neue Registratur angelegt wurde.

Jede beim Oberbergamt Halle vorhandene Teilregistratur wurde mit dem Anfangsbuchstabe der Bergbehörde, z. B. Bl - Bleicherode, gekennzeichnet.

Vom heutigen Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt wurden in den Jahren 1947 bis 1952 alle noch beim Oberbergamt Halle überlieferten älteren Aktenbestände übernommen und mit früheren Ablieferungen zum Bergarchiv (F) vereinigt.
Dabei wurde der Bestand des Oberbergamtes Halle auf mehrere Reposituren aufgeteilt. Durch die Gliederung seines älteren Registraturwesen fand jenes Verfahren Anwendung, wonach von den Generalia Unterregistraturen für die einzelnen Unterbehörden unterschieden und abgesondert waren. Fast alle Unterbehörden wiesen die gleiche sachliche Gliederung auf.
Im Jahre 1952 erfolgte eine Revision des Bestandes. Alle vorhanden Archivalien wurden mit der neuen Bestandssignatur Rep. F 26 versehen.

Im Jahre 2005 fand eine Überarbeitung des Bestandes statt. Dabei wurden sehr allgemein gefasste Aktentitel modernisiert bzw. erweitert. Die Retrokonversion des Findbuches erfolgte 2009. Dabei wurde mit der Erstellung der Registraturbildner- und Bestandsinformation begonnen, die im Mai 2013 abgeschlossen wurde.
Zusatzinformationen:Literatur:

Betriebsgeschichte des VEB Kaliwerk "Karl Liebknecht" Bleicherode 1899-1962; VEB Kaliwerk "Karl Liebknecht" Bleicherode. o. O., 1963. -
Bleicheröder Kalikumpel. Betriebsgeschichte des VEB Kalibetrieb „Südharz“, Kaliwerk „Karl Liebknecht“ Bleicherode im VEB Kombinat Kali 1899-1983; Hrsg.: Ostmann, Felix u.a., Berlin: Verlag Tribüne, 1985. -
Heckl, Jens : Die Preussische Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung 1763-1865 . – Der Bestand Oberbergamt Halle im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Magdeburg, 2001, Bd. 1-4.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
F 38, XVa S Nr. 365 Berechtsame des staatlichen konsolidierten Steinsalz- und Solquellenbergwerks "Salzwerk Bleicherode" bei Bleicherode, 1899-1910 (Akte)
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5604
 
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