I 609 Zuckerfabrik Zeitz GmbH, 1857-1976 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 609
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Zuckerfabrik Zeitz GmbH
Laufzeit/Datum (detailliert):1858 - 1951, 1976
Laufmeter:2.40
Findhilfsmittel:Findbuch 2018 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Die Zuckerfabrik Zeitz nahm als offene Handelsgesellschaft ihren Betrieb am 1. November 1858 auf mit dem Zweck der Verwertung von Rüben, sowohl der von den Gesellschaftern auf ihren eigenen Äckern angebauten als auch der von Zulieferern aus der Umgebung.
Am 18. April 1876 wurde die OHG in Zuckerfabrik Zeitz, Eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, umbenannt, aus der am 21. April 1890 die Zuckerfabrik Zeitz AG hervorging. Bereits Anfang 1894 erfolgte die Umgründung der Aktiengesellschaft in Zuckerfabrik Zeitz GmbH.

Die Hauptaufgabe der Fabrik bestand in der Gewinnung und Vermarktung von Zucker und Nebenprodukten (Melasse, Nass- und Trockenschnitzel, Sirup) aus Rüben. Beliefert wurden anfangs die Zuckerraffinerien Halle (Saale) und Rositz mit Rohzucker. Ab 1903 kam es dann zur vollständigen Umstellung der Roh- auf Weißzuckerfabrikation.

Die Zuckerfabrik selbst pachtete die Rittergüter Reußen, Naundorf und Näthern, erwarb zwischen 1871 und 1894 weiteren Grundbesitz und stellte schließlich den bisherigen landwirtschaftlichen Neben- auf Großbetrieb um. Bis 1933 erhöhte sich durch die Übernahme verschiedener Rittergüter (Pauscha/Großgestewitz, Kleinosida, Salsitz, Gladitz, Grana, Quesnitz, Podepuls, Droyßig, Domäne Kloster Posa mit Gleina und Hainichen) der Eigen- und Pachtflächenbestand für Rübenanbau und sonstige Landwirtschaft auf ca. 2210 ha.
1928 übernahm die Zuckerfabrik die Lieferanten der abgebrannten Zuckerfabrik Camburg; 1933 die Fabrikanlagen und Anbauverträge der stillgelegten Zuckerfabrik Stößen.

Für den eigenen Baustein- und Ziegelbedarf erwarb die Zuckerfabrik die Dampfziegelei Max Taubert in Zeitz-Aue (1918). Beteiligt war sie zudem an der Sauerstoffwerk Werschen AG, der Ziegelvertrieb GmbH Leipzig (1926/27), an der Verkaufsvereinigung der Zeitzer Ziegeleien und an der Freyburger Kalksteinwerke GmbH. Mit dem Erwerb der Bruderzeche H. Solf in Kriebitzsch bei Altenburg (1922, 1924) sicherte sie schließlich den Kohlebedarf des 1923/24 neu gebauten Kraftwerks.
Als Tochterunternehmen entstand 1929 die Zesy-Gold GmbH (bis 1948) für den Vertrieb sowie Groß- und Einzelhandel von zuckerhaltigen Erzeugnissen (v. a. Sirup).

Am Ende des 2. Weltkriegs besetzten zunächst amerikanische Truppen Zeitz und die Zuckerfabrik. Mit dem Wechsel der Besatzungsmächte kam die Fabrik im Juli 1945 unter sowjetische Verwaltung. Gemäß einer Verordnung vom 30. Juli 1946 wurde der Betrieb enteignet und zum 30. Juli 1946 als VEB Zuckerfabrik Zeitz (später VEB Zuckerkombinat "Fortschritt" Zeitz) in Volkseigentum übergeben.
Bestandsinformationen:In den Jahren 1978 und 1984 erfolgte die Übergabe von teils unverzeichnetem Archivgut der ehemaligen Zuckerfabrik Zeitz GmbH aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Zuckerkombinat „Fortschritt“ Zeitz an das Staatsarchiv Magdeburg. Erschlossen war das 1978 übergebene Schriftgut (2,2 lfm) über eine Registerkartei. Das unverzeichnete Schriftgut der zweiten Ablieferung (0,74 lfm) wurde 1990 erfasst und dem Archivbestand hinzugefügt.
1994 wurde der Aktenbestand dem neugegründeten Landesarchiv Merseburg übergeben. 2017 erfolgte die Retrokonversion der Findkartei im Archivprogramm scopeArchiv. Im Juli 2018 wurde der Bestand abschließend geprüft und online gestellt.
Zusatzinformationen:Literatur: Gütte, Wilhelm (1933): 75 Jahre Bestehen der Zuckerfabrik Zeitz m. b. H. in Zeitz.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4140
 
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