Identifikation |
| Signatur: | I 429 |
| Benutzungsort: | Dessau |
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Form-/Inhaltsangaben |
| Titel: | Bankhaus Schlüter und Günther Zerbst |
| Laufzeit/Datum (detailliert): | 1938 - 1944 |
| Laufmeter: | 0.10 |
| Findhilfsmittel: | Findbuch (online recherchierbar) |
| Registraturbildner: | Die Gründung der Bank ist momentan nicht bekannt, sie geht vermutlich auf den Dessauer Bankier Julius Rothenstein zurück, der in der 2. Hälfte des 19. Jh. in Dessau ansässig war. Bis in die dreißiger Jahre des 20. Jh. bestand die Bank als jüdisches Bankhaus J. Rothenstein, Zerbst, Inhaber war Adolph Freudenberg (siehe auch Stolpersteine in Zerbst). Um den Repressalien gegen jüdische Bankiers und Banken zu entgehen, übertrug Freudenberg seinen Schwiegersöhnen seit den zwanziger Jahren, Gregor Schlüter und Eberhard Günther laut Handelsregister per 31. März 1933 die Bankgeschäfte und man änderte den Namen in Schlüter & Günther. Adolph Freudenberg starb 1937, die Schwiegersöhne waren deutscher Abstammung, somit war die jüdische Herkunft der Bank vom Namen her nicht mehr erkennbar (siehe auch Benennung in Ingo Köhler, S. 354) und konnte weiterbestehen. Ida Freudenberg, die Ehefrau von Adolph Freudenberg wurde nach einem gescheiterten Selbstmordversuch 1942 deportiert und vermutlich noch im gleichen Jahr in Treblinka ermordet.
Ende des Zweiten Weltkrieges sollte auf Beschluss des Zerbster Oberbürgermeisters die Privatbank Schlüter & Günther mit Wirkung zum 1. August 1945 die hiesige ADCA-Filiale übernehmen. Der Zerbster Bürgermeister hatte bereits ein Rundschreiben zur Übernahme der Bankgeschäfte durch Schlüter & Günther versendet. In Zerbst sollten insgesamt nur noch drei Geldinstitute zugelassen werden: Schlüter & Günther, die Volksbank e.GmbH (mit Übernahme der Spar- und Darlehenskasse Zerbst-Ankuhn als Genossenschaft der Bauern & Gärtner) und die Stadt- und Kreissparkasse Zerbst. Nach erfolgreichen Verhandlungen zum Bestehenbleiben der ADCA wurde diese Übernahme nicht vollzogen. |
| Zusatzinformationen: | Lit.: Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer / hrsg. von Stefi Jersch-Wenzel und Reinhard Rürup. - München: Saur Bd. 3: Staatliche Archive der Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt / bearb. von Anke Boeck... - 1999 (Daten eingearbeitet); I 94 Dessau Nr. 17.
Ingo Köhler, Diss. an der Ruhr-Uni Bochum, 2003, Die Arisierung der Privatbanken im Dritten Reich. Verdrängung, Ausschaltung und die Frage der Wiedergutmachung, Verlag C. H. Beck Bd. 14 der Schriftenreihe der Zeitschrift für Unternehmensgeschichte.
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| URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=207734 |
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