I 527 VEB Kombinat Agrochemie Piesteritz, 1908-2000 (ca.) (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 527
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:VEB Kombinat Agrochemie Piesteritz
Laufzeit/Datum (detailliert):(1908 - 1944) 1945 - ca. 2000
Laufmeter:106.70
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Das im Jahre 1915 gegründete Stickstoffwerk Piesteritz wurde nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet und am 1. Oktober 1946 in die Rechtsform einer Sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG) überführt. Es folgten Demontagemaßnahmen im Werk. Am 31. Dezember 1953 ging das Unternehmen unter dem Namen VEB Stickstoffwerk Piesteritz in deutsches Volkseigentum über. Mittelpunkt der Produktion war seit Gründung des Werkes der Einsatz von Koks, Kalk und mineralischen Phosphaten, die zu Kalkstickstoff und Phosphorsäure verarbeitet wurden. Neben den traditionellen Erzeugnissen produzierte das Werk nach dem Zweiten Weltkrieg z. Bsp. auch Reinigungsmittel, Backhilfsmittel und pharmazeutische Artikel, um den Mangel an Bedarfsartikeln zu decken. Im Jahre 1953 stellte das neu errichtete Westwerk Organisches Glas (Plexi-Glas) her. 1970 entstand ein weiterer Werkteil, das Nordwerk, welches Ammoniak auf Basis von Erdgas herstellte. Im Rahmen der Kombinatsbildungen wurde das Werk 1979 Stammbetrieb des VEB Kombinat Agrochemie, zu dem die Zentralstelle für Anwendungsforschung Cunnersdorf, der VEB Chemiewerk Coswig, der VEB Gärungschemie Dessau, der VEB Fahlberg-List Magdeburg, der VEB Düngemittelwerk Rostock, der VEB Ostrauer Kalkwerke, der VEB Waschmittelwerk Genthin und der VEB Agrochemiehandel Berlin gehörten. Nach der politischen Wende in der DDR erfolgte am 15. Juni 1990 die Umwandlung des VEB Agrochemie Piesteritz in die Stickstoffwerke AG Wittenberg-Piesteritz. Am 24. Februar 1993 wurde die Stickstoffwerke Piesteritz GmbH (SKW Piesteritz) als Tochtergesellschaft der SKW Trostberg AG gegründet. Die Geschäftstätigkeit wurde am 1. Juni 1993 aufgenommen. Damit wurde der Kernbereich des Werkes, die Gewinnung von Stickstoff aus der Luft und die Herstellung von Düngemitteln und Industriechemikalien, privatisiert.
Bestandsinformationen:Der Bestand wurde 1977 aus dem Werksarchiv des VEB Stickstoffwerkes Piesteritz in das Staatsarchiv Magdeburg übernommen. Nach 1993 gelangte er zuständigkeitshalber in das neu eingerichtete Landesarchiv Merseburg. Im Jahre 2016 erfolgte die Retrokonversion der Findkartei aus dem Verwaltungsarchiv in die Archivdatenbank. Es wurde eine neue Gliederung für die Akten erarbeitet und die Aktentitel teilweise überarbeitet. Im Jahre 2003 konnten weitere Akten aus dem SKW Stickstoffwerke Piesteritz übernommen werden. 2016 wurde dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg, von der Rhenus Archiv Services GmbH weiteres Archivgut übergeben. Die Akten wurden in den bereits vorhandenen Bestand eingearbeitet, indem die Aktentitel übernommen und den bestehenden Gliederungspunkten zugeordnet wurden.
Zusatzinformationen:Literatur: Lau, Kurt: Betriebsgeschichte des VEB Stickstoffwerk Piesteritz, hrgs. von der Kommission Betriebsgeschichte des Düngemittelkombinates, 1978.- 80 Jahre Stickstoffwerke Piesteritz. Ein Geschichtsbuch zum Chemiestandort. Hrsg. von der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH zum achtzigjährigen Jubiläum der Stickstoffwerke Piesteritz am 16. November 1995.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4095
 
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