I 424 VEB Zuckerfabrik Bernburg-Dröbel, 1926-1990 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 424
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:VEB Zuckerfabrik Bernburg-Dröbel
Laufzeit/Datum (detailliert):1926 - 1990
Laufmeter:9.00
Findhilfsmittel:Findbuch 2008
Registraturbildner:Am 9. September 1856 wurde von der Herzoglich-Anhaltischen Regierung der Fa. A. F. Brumme & Co., Bernburg, die Konzession zur Anlage einer Zuckerfabrik bei Dröbel erteilt. In den Jahren 1885 bis 1893 wurden bereits 225.000 Doppelzentner Rüben zum Hauptprodukt Rohzucker verarbeitet. Die technische Entwicklung des Unternehmens und die verarbeitete Rübenmenge steigerten sich in den Folgejahren in rasantem Maße. Anfang des 20. Jahrhunderts stand Deutschland an der Spitze der Rübenzucker erzeugenden Länder, der Anteil betrug ca. 14 % der internationalen Gesamtproduktion, wobei das Haupterzeugungsgebiet in Mitteldeutschland lag. Nach dem 1. Weltkrieg ging die Rübenproduktion beträchtlich zurück und die ausländischen Zuckerproduzenten, wie Kuba und Java, eroberten den Markt für den Rohrzucker zurück. Zur Regulierung des innerdeutschen Marktes wurden Vereinigungen gegründet, die den Export kontingentierten und entsprechend der Nachfrage den Prozentsatz der Produktion festsetzten. Zur Ausschaltung der Konkurrenz wurden im anhaltischen Raum 1922 acht Zuckerfabriken zusammengeschlossen (Köthen, Elsnigk, Wulfen, Prosigk, Edderitz, Dröbel, Radegast und Biendorf mit der AG Zuckerfabrik Holland in Köthen). Man pachtete zusammen die Fabrikanlagen der Letztgenannten und gründete zu diesem Zwecke eine neue Gesellschaft: die Zuckerraffinerie Holland GmbH. Die Gesellschafter der Zuckerraffinerie Holland GmbH in Köthen bildeten 1923 die Rohrzuckervereinigung Holland in Dröbel einschl. der Übernahme der Patentrechte. In den Folgejahren kamen noch weitere kleinere Zuckerfabriken hinzu.
Ein vorhandenes Feldbahnnetz der Rüben wurde an die Zuckerfabrik Dröbel angeschlossen und für den Maschinenbetrieb ausgebaut, so dass ein Teil der Rüben auf eigener Transportbahn mit einem Gleisnetz von ca. 60 km zur Fabrik herangebracht wurde. Dem 2. Wekltkrieg folgten die Enteignung und die Überführung in einen volkseigenen Betrieb, der bis zum Jahre 1990 bestand. Nach der Wende erwarb die Fa. Pfeifer & Langen u.a. dieses Unternehmen, infolge dessen die Altwerke zugunsten einer neu errichteten Zuckerfabrik in Könnern geschlossen wurden. Die Firma Pfeifer & Langen selbst ist ein 1870 von den Industriellen Emil und Valentin Pfeifer sowie Eugen Langen gegründetes Familienunternehmen. Es entwickelte sich mit den Marken Kölner und Diamant-Zucker zu einem bedeutenden und modernen Zentrum der Zuckerrübenwirtschaft. Nach der Wiedervereinigung erwarb das Unternehmen 1991 durch die Tochtergesellschaft Diamant-Zucker KG von der Treuhand Anteile an vier ostdeutschen Zuckergesellschaften. Die Altwerke wurden in der Folgezeit bis 1994 geschlossen.
Bestandsinformationen:2008 wurde der Firmenbestand der Zuckerfabrik in Bernburg-Dröbel übernnommen. Die Akten sind grob den Bereichen Allgemeines, Landwirtschaft, Kaufmännisches und Technik zugeordnet und durch dazugehörige Listen grundsätzlich benutzbar. Die Listen geben wiederum Aufschluss über den genaueren Akteninhalt, der u.a. von Gründungsunterlagen und Geschäftsberichten, über Kulturgruppen und Betriebssport, Kriegsgefangeneneinsatz und Werkswohnungen, Geschäftspartner und Betriebsjubiläen, Rübenkampagnen und Qualitätskontrolle bis hin zu Regenmessungen und der Werkseisenbahn reicht. Die schriftlichen Überlieferungen werden durch Druckschriften, Werbematerial, Fotos ( z.Teil auch vor 1900) sowie Pläne und Zeichnungen ergänzt.
 

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