H 216 Gutsarchiv Sommerschenburg, 1524-1995 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 216
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Sommerschenburg
Laufzeit/Datum (detailliert):(1524) 1550 - 1995
Laufmeter:20.80
Findhilfsmittel:Findbuch von 1958 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Sommerschenburg gehört zur Gemeinde Sommersdorf, Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt.

Die Burg Sommerschenburg war Stammsitz des gleichnamigen Grafengeschlechts, das die sächsische Pfalzgrafenwürde besaß und 1170 ausstarb. Die Erzbischöfe von Magdeburg kauften die Burg von den Erben, konnten ihre Ansprüche aber erst 1219 gegen die Welfen durchsetzen. Das Erzstift fiel 1680 als Herzogtum Magdeburg an die Kurfürsten von Brandenburg und ging 1816 in der preußischen Provinz Sachsen auf, die bis 1945 bestand.

Die lange verpfändete Burg wurde 1571 endgültig landesherrliches Amt. 1814 schenkte es König Friedrich Wilhelm III. von Preußen dem Generalfeldmarschall August Graf Neidhardt von Gneisenau als Familiengut. Es blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz.

Zu dem 1842 landtagsfähigen Rittergut mit Vorwerken in Sommersdorf und Badeleben gehörten die Patrimonialgerichtsbarkeit über Sommerschenburg, Badeleben, Belsdorf, Sommersdorf, Völpke, Wefensleben und Wormsdorf sowie das Pfarrpatronat über Sommersdorf, Badeleben und Wormsdorf.
Bestandsinformationen:Das gesamte Familien- und Gutsarchiv wurde im Jahre 1950 in das damalige Landeshauptarchiv Magdeburg überführt. Es befand sich bis dahin in dem alten, noch von der ehemaligen Burg herrührenden Turm, der bei der Generalüberholung des Schlosses um 1900 erhalten blieb. Bei der Aktenübernahme wurde der Turm aufgebrochen vorgefunden. Schätzungsweise sind seit der Auflösung des Rittergutes 1945 und in den folgenden Jahren bis zur Überführung des Bestandes in das heutige Landesarchiv Sachsen-Anhalt zirka 25-30% an Schriftgut verloren gegangen.

Die Ordnung und Verzeichnung der sichergestellten Archivalien erfolgte im Jahre 1958. Da nur Fragmente einer Registraturordnung festgestellt, jedoch nicht rekonstruiert werden konnten, nahm der Bearbeiter eine gänzliche Neuordnung des Bestandes vor.
Der Bestand umfasst auch Archivalien der Güter Mittelkauffung (seit 1796 als Erbe der Ehefrau Karoline, geborene von Kottwitz) und Erdmannsdorf (seit 1816) in Schlesien, Hartenholm in Schleswig-Holstein (seit 1920) und des Hofs Warnkenhagen in Mecklenburg.

Der Bestand wurde dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt unter Rückgabe des Familienteils übereignet. Der Familienteil ist aber als Film im Landesarchiv Sachsen-Anhalt benutzbar.

Die Retrokonversion der Verzeichnungsinformationen erfolgte mit Unterbrechungen von September 2016 bis April 2017.
Zusatzinformationen:Verweise: Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Nachlass Gneisenau.

Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
A 11b Oberforstmeister des Herzogtums Magdeburg zu Colbitz. Specialia, 1539-1815 (Bestand)

siehe auch:
Da 62 Amt Sommerschenburg, 1492-1839 (Bestand)

siehe auch:
Dc 225 Patrimonialgericht Sommerschenburg, 1822-1852 (Bestand)

siehe auch (GR):
A 9c XXIV Kriegs- und Domänenkammer zu Magdeburg. Amt Sommerschenburg, 1569-1808 (Bestand)
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4796
 
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