H 196 Gutsarchiv Rösa, 1544-1941 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 196
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Rösa
Laufzeit/Datum (detailliert):(1544) 1607 - 1941
Laufmeter:15.70
Findhilfsmittel:Findbuch von 2007 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Rösa gehört zur Gemeinde Muldestausee, Lkr. Anhalt-Bitterfeld, Sachsen-Anhalt.

Rösa war zunächst wohl ein Lehen der Herzöge von Sachsen-Wittenberg. Nach 1423 gehörte es zum wettinischen Amt Bitterfeld, das 1657–1738 dem Herzogtum Sachsen-Merseburg unterstand und 1815 an Preußen abgetreten wurde, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.

Das Erbbuch des Amtes Bitterfeld von 1670 kennt noch kein Rittergut in Rösa. Die Gerichtsbarkeit über das Pfarrdorf teilten sich damals die Grafen zu Solms auf Altpouch und die von Rabil auf Schköna. Beide scheinen Vorwerke in Rösa besessen zu haben. 1717 erwarben die Altpoucher Solms den Rabilschen Anteil hinzu. In der Folgezeit richteten sie ein Rittergut in Rösa ein, nach dem sich um 1730 eine Nebenlinie der Grafen zu Solms-Sonnenwalde (Solms-Sonnewalde) benannte. Dabei wird bis in das frühe 19. Jh. mehrfach eine Aufteilung des Gutes in einen alten und einen neuen Anteil erwähnt, der vielleicht auf die ursprüngliche Teilung des Dorfes Bezug nahm.

Das häufig verpachtete Rittergut wird 1812 als altschriftsässig bezeichnet. Bei ihm lag 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit und mutmaßlich auch das Kirchenpatronat über Rösa und über das ursprünglich zu Altpouch gehörige Dorf Krina. Das Gut blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz.
Bestandsinformationen:Nach der Enteignung durch die Bodenreform wurde das Gutsarchiv Rösa im Sept./Okt. 1948 im Ministerium für Volksbildung, Kunst und Wissenschaft in Halle, Merseburger Str. 59 (Bergmannstrost) zwischengelagert und am 25./26. Jan. 1949 in die Zweigstelle Merseburg des Landesarchivs Sachsen-Anhalt (Zug.-Nr. 6) überführt. Weitere Überlieferungen wurden 1953 vom Stadtarchiv Bitterfeld abgeliefert.

In der Zweigstelle Merseburg wurde der Bestand 1969 durch ein Findbuch erschlossen und dabei in eine neue Ordnung gebracht.

Die Retrokonversion des Findbuches in eine Access-Datei erfolgte 2006.

Der Bestand wird auf Grundlage eines 2007 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt.

Im Januar 2014 wurde die Access-Datei zum Bestand in das vorliegende Archivinformationssystem überführt.
Zusatzinformationen:Hinweise auf weitere Bestände:

A 35 Späteres Oberlandes-/Appellationsgericht Naumburg. Ältere Lehnsakten aus den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt R XXV
D 6 Amt Bitterfeld
H 183 Gutsarchiv Pouch

Hinweise auf Literatur:

Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
Schumann, August: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 8, Zwickau 1821, S. 362.
Schön, Achaz: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Regierungsbezirks Merseburg, Merseburg 1930, S. 18.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4781
 
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