H 140 Gutsarchiv Löbnitz (Hofteil), 1639-1933 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 140
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Löbnitz (Hofteil)
Laufzeit/Datum (detailliert):1639 - 1902, 1933
Laufmeter:4.95
Findhilfsmittel:Findbuch von 2022 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Löbnitz ist eine Gemeinde im Lkr. Nordsachsen, Freistaat Sachsen.

Der 981 erwähnte Burgward Löbnitz war seit 995 ein Lehen der Bischöfe von Meißen, gehörte jedoch kirchlich zum Bistum Merseburg und nach 1004 zu Magdeburg, das seine Aufsichtsrechte erst im späten 12. Jh. unter Erzbischof Wichmann an Meißen abtrat. In dem schon 981 als „urbs“ bezeichneten und im 12. Jh. mit städtischem Recht ausgestatteten Löbnitz richtete Bischof Withego I. von Meißen 1284 eine Hofhaltung ein. Kurz vor 1400 gaben die Meißner Bischöfe Löbnitz an die Wettiner ab, die es zum Amt Delitzsch schlugen. Es wurde 1485 albertinisch, 1547 kursächsisch, gehörte von 1657 bis 1738 zum Herzogtum Sachsen-Merseburg und gelangte 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.

Den vielleicht mit der älteren Burg identischen Bischofshof hatte 1378 Czaslow von Schönfeldt als Lehnsmann inne. Seine Familie blieb auch unter den Wettinern ansässig, deren Kanzlei Löbnitz bereits 1448 als schriftsässiges Rittergut mit der stattlichen Zahl von acht Ritterpferden führte. 1535 werden zwei Gutshöfe erkennbar. Neben das ältere Schloss trat ein Herrenhof, der in der Siedlung der niederländischen Kolonisten des 12. Jahrhunderts lag.

1599 erfolgte nach dem Tod des Obersteuereinnehmers im Leipziger Kreis Hans von Schönfeldt die Teilung in die Rittergüter Schlossteil und Hofteil. Das Rittergut Hofteil blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 im Familienbesitz.

Das Gutsarchiv geht auf das Rittergut Hofteil zurück. Zu diesem gehörte 1827 das Patrimonialgericht über eine Hälfte von Löbnitz, während Kirchenpatronat und Polizei gemeinschaftlich verwaltet wurden. Zum weiteren Besitz zählten Vorwerk und Dorf Döbern sowie zeitweise Roitzschjora mit Kleinsorge und ein Anteil von Poßdorf.
Bestandsinformationen:Im Dezember 2022 wurden die Akten der beiden Gliederungsgruppen D XVa und XVb des Bestandes D 9 Amt Delitzsch und mehrere unverz. AE in das Gutsarchiv Löbnitz (Hofteil) eingearbeitet.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
D 9 Amt Delitzsch, 1442-1897 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4744
 
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