H 119 Gutsarchiv Keuschberg-Ostrau, 1497-1853 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 119
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Keuschberg-Ostrau
Laufzeit/Datum (detailliert):1497 - 1853
Laufmeter:0.60
Findhilfsmittel:Findbuch von 2011 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Keuschberg und Ostrau gehören zur Stadt Bad Dürrenberg, Saalekreis, Sachsen-Anhalt.

Der 993 urkundliche Burgward Keuschberg mit einer Mutterkirche gehörte schon 1012 zur Ausstattung des Bistums Merseburg und tritt später als Erzpriestersitz und Namensgeber einer Obödienz des Domkapitels hervor. Am Ausgang des Mittelalters lag Keuschberg im Amt Lützen des Hochstifts Merseburg, das seit 1561 kursächsisches Nebenland war und 1657–1738 als Herzogtum Sachsen-Merseburg nochmals Eigenständigkeit erlangte, bevor es 1815 zum größeren Teil an Preußen fiel, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.

Als bischöfliche Lehnsträger in Keuschberg erscheinen 1431 Christoph von Scheidingen und 1467 Gerhard von Werder. 1523 erwarb Hans Preußer das Lehen von Lorenz Jeitzler und 1545 resignierte sein Sohn Cunz Preußer zugunsten von Götz von Wolfersdorf, der 1548 belehnt wurde und dessen Familie noch 1592 im Besitz von Keuschberg war. Ab 1602 gehörte das Gut denen von Kratzsch, die 1695 an Friedrich Krausold auf Ostrau verkauften. Dieser erreichte 1694/96 die Emphyteutisation beider Güter. Der Grundbesitz wurde an Bauern ausgegeben, von denen die Inhaber des Ritterlehens lediglich Zinsen bezogen und über die sie die Patrimonialgerichtsbarkeit ausübten. Die seither kombinierten Lehen gingen 1712 an die Familie Löscher, 1749 an Johann Christoph Schneutzer und 1768 an die Freiherren von Hohenthal über. Um 1800/1818 waren der Merseburger Domdekan Wolf Heinrich Wurmb von Zinck und 1839/1843 Rudolf August von Haeseler Besitzer. Nachdem 1810 der Sattelhof Keuschberg als letztes Zubehör an die Saline Dürrenberg verkauft worden war, erlosch der Besitz mit der Ablösung der Erbzinsen und der Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

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Related units of description:siehe auch:
D 25 Amt Lützen, 1536-1848 (Bestand)
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4732
 
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