I 546 Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei AG, Halle (Saale), 1866-1951 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 546
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei AG, Halle (Saale)
Laufzeit/Datum (detailliert):1866 - 1951
Findbuch (PDF):siehe unten unter »Dateien«
Weitere Hilfsmittel (PDF):siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar
Laufmeter:15.45
Findhilfsmittel:Findbuch 2014, online recherchierbar
Registraturbildner:Die Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei AG entstand 1872 infolge Umgründung der OHG Riedel & Kemnitz (gegr. 1866), mit Sitz in der ehemaligen Königstraße 34/35.
Anfangs produzierte sie v. a. Heizanlagen, Filterpressen und maschinelle Bedarfsgüter für die Zuckerindustrie.
Mit dem Erwerb einer Gießerei der ehem. Fa. Jung & Must (später Werk 1) wurde die Produktion an einen neuen Firmenstandort in der Merseburger Straße verlagert, wo in den folgenden Jahren durch Ankauf der Cichoriendarre der Fa. Kunze & Sohn sowie Grundstücken und Äckern an der Merseburger Chaussee ein neues Werksgelände entstand.
Die Produktpalette erweiterte sich im Laufe der Jahre neben Apparaten, Anlagen, Maschinen und Einzelteilen für die Rüben- und Rohrzuckerindustrie im In- und Ausland sowie Neu- und Umbauten für Zuckerfabriken und -raffinerien um die Anfertigung von Ausrüstungen für Brennereien, Spiritus- und Spritfabriken, Kühl- und Kälteanlagen (Halmagis) u.a. für Brauereien, Molkereien und Kühlhäuser sowie Eissportanlagen. Außerdem gehörten Ölraffinerieanlagen, Butterknet- und Kirnmaschinen für die Lebensmittelindustrie sowie Motoren, Kompressoren, Pumpen, Dampfkessel, Dampfmaschinen und -anlagen zum Angebot der Firma. Mit Übernahme der Fa. Albert Mohr (1931) wurden bis 1937 auch Bäckerei- und Konditoreimaschinen sowie Backöfen produziert.

Niederlassungen und Firmenvertretungen entstanden in Europa, Amerika, Indien und Java (Indonesien). Von 1942 bis 1944 Jahren verwaltete die Firma das Progress-Werk in Berditschew (Ukraine), wo ebenfalls Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen für Zuckerfabriken hergestellt wurden.
Zur Absicherung der Produktion sowie für die Herstellung von 3,7 Pak-Geschützen und anderem Kriegsgerät kamen in den 1940er Jahren verstärkt Kriegs- und Strafgefangene sowie Fremd- und Zwangsarbeiter zum Einsatz, die auch in Lagern auf dem Fabrikgelände untergebracht waren.

Die Firma gehörte in der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau Berlin, u.a. der Fachgruppe Apparatebau, Druckluft- und Pumpenindustrie, in der Wirtschaftsgruppe Gießereiindustrie der Fachgruppe Eisengießereien und in der Wirtschaftsgruppe Stahl- und Eisenbau der Fachgruppe Dampfkessel-, Rohleitungs- und Behälterbau an.

Wegen umfangreicher Zerstörungen von Werkhallen und Maschineneinrichtungen durch Luftangriffe sollte im Herbst 1945 die Produktion am Standort der ehemaligen Siebel-Flugzeugwerke AG (Halle, Delitzscher Straße) aufgenommen werden. Aufgrund der Beschlagnahme der Siebel-Werke durch die russische Militärverwaltung (SMA) musste dieser Plan jedoch aufgegeben und die Fabrikanlagen in der Merseburger Straße wieder aufgebaut werden.
Per 30. Sept. 1946 wurde die Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei AG Eigentum der Provinz Sachsen-Anhalt. 1947 kam es zur Vereinigung der Fabrik mit der angrenzend gelegenen Fa. Wegelin & Hübner Maschinenfabrik und Eisengießerei AG, wodurch die bis dahin selbständige Firma HME AG aufhörte zu bestehen.
In Volkseigentum übergeführt, ging der Betrieb 1948 im neu gegründeten VEB Maschinenfabrik Halle (Saale) auf.
Bestandsinformationen:Der durch Findbücher (5 Bände) erschlossene Aktenbestand der Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei AG wurde in mehreren Ablieferungen vom Verwaltungsarchiv des VEB Maschinenfabrik Halle an das damalige Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Von dort gelangte er 1994 an das neu gegründete Landesarchiv Merseburg (später Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg).
2007 erfolgte die Retrokonversion des Findbuchs im Archivprogramm scopeArchiv. Vollständig neu überarbeitet wurde der Aktenbestand von 2012/13, mit Korrekturen bei Aktentiteln und fehlerhaften Aktenlaufzeiten (ca. 15%). Fast alle überlieferten Bilder, Fotos, Glasplatten und Retuschen liegen nach der Bearbeitung als Digitalisate vor.
 

Files

Files:
  • I 546 Hall. Maschinenfabrik und Eisengießerei AG, Halle.pdf
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=3934
 
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