Z 48 Oberforstamt Dessau, 1668-1872 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:Z 48
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Oberforstamt Dessau
Laufzeit/Datum (detailliert):1668 - 1872
Laufmeter:24.90
Findhilfsmittel:Findbuch 2006 (online recherchierbar)
Bestandsinformationen:Das Forstamt existierte in Anhalt-Dessau bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als eine der Kammer Dessau unterstellte Behörde. An der Spitze standen der Jäger- und der Forstmeister, die unter Hinzuziehung des Forstschreibers die Unterbeamten zu beaufsichtigen und sich wegen der Beschaffung des von der fürstlichen Haus- und Hofverwaltung benötigten Holzes zu beraten hatten. Des Weiteren gehörten zu ihren Aufgaben die Besichtigung der Eichelmast, die Prüfung der Jahresrechnungen des Forstschreibers, der Erlass von Befehlen in Forstsachen, das Strafverfahren bei Forstvergehen und die Vereidigung und Beaufsichtigung der Förster, Unterläufer und Holzrichter.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Forstamt zu einer selbstständigen, dem Landesherrn unmittelbar unterstellten kollegialen Fachbehörde. 1748 bestand es aus dem Oberforstmeister, dem Forstverwalter und dem Forstschreiber, die für die ordentliche Führung der Protokolle und Rechnungen hauptverantwortlich waren. Das einzunehmende Geld war wöchentlich von den Förstern einzukassieren und halbjährlich abzurechnen.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte sich das Oberforstamt aus dem Oberforstmeister, drei Forstmeistern, einem Forstrat und fünf weiteren Angestellten zusammen. Den Forstmeistern oblag die besondere Beaufsichtigung jeweils eines der zu verwaltenden drei Forstrevierbereiche: a) jenseits der Elbe, b) diesseits der Elbe und auf dem linken Muldeufer einschließlich der jenseits der Mulde gelegenen Kleckewitzer Heide und c) diesseits der Elbe und dem rechten Muldufer.
Für die Ahndung von Forstvergehen in dem 1797 an Anhalt-Dessau gefallenen Zerbster Landesteil wurde eine besondere Kommission in Zerbst ernannt.
Im Zuge der bürgerlichen Revolution von 1848 erfolgte zur Vereinfachung der Staatsverwaltung und aus Kostenersparnisgründen die Vereinigung des Oberjägermeister- und des Oberforstamtes sowie der Rechnungskammer und der Kommission zur Verwaltung des Schuldenwesens mit der Kammer sowie die Übertragung der Forststrafgerichtsbarkeit auf die Justizbehörden. Die Kammer wurde in eine Regierung mit drei Abteilungen umgewandelt. Die Aufgaben des bisherigen Oberforstamts gingen auf die Abteilung für Domänen und Forsten über, der zur unmittelbaren Beaufsichtigung der Forstreviere diesseits und jenseits der Elbe zwei Forstinspektoren unterstellt worden sind.
Zusatzinformationen:Akten des Oberforstamts gelangten aus dem Archiv des Fürsten-/Herzogtums Anhalt-Dessau 1872 in das neu gegründete Anhaltische Haus- und Staatsarchiv Zerbst und wurden dort unabhängig von ihrer Provenienz gemeinsam mit den Akten der anderen Anhalt-Dessau Hof- und Staatsbehörden in den neu gebildeten Pertinenzbestand
"Abteilung Dessau" integriert, der in dieser Ordnung im Wesentlichen noch heute unter der Bestandssignatur Z 44 vorliegt. Forstakten sind darin v.a. in der Gliederungsgruppe "C 10d Forst- und Jagdsachen" zu finden.
Weitere Forstamtsakten wurden in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Anhaltischen Finanzdirektion Dessau an das Anhaltische Staatsarchiv Zerbst abgegeben, die zusammen mit Forstakten anderer Behörden zunächst dem provenienzübergreifenden Bestand "Finanzdirektion. Forstsachen 1" zugeordnet worden sind. Im Zuge einer Neubearbeitung 1991/92 wurden daraus Provenienzbestände gebildet und neu klassifiziert. Eine abschließende Bearbeitung, einschließlich der Verzeichnung und Einordnung von Nachträgen und Erstellung eines endgültigen Findbuchs, erfolgte in den Jahren 2002 und 2006.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
Z 44 Abteilung Dessau, 1337-1921 (Bestand)
 

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